Am Altweiberdonnerstag übernehmen traditionell die Möhnen das Zepter im Kempener Rathaus – ein Brauch, der seit über 40 Jahren fest in der Karnevalskultur der Stadt verankert ist. Mit Scheren, Pfeifen und guter Laune ziehen sie durch die Ämter, um den Kollegen die Krawatten abzuschneiden und so die Herrschaft der Frauen zu feiern.
Angeführt von Obermöhne Birgit Heidrich macht die illustre Truppe ab 10.11 Uhr Station in den einzelnen Abteilungen und verweilt dort 5 bis 15 Minuten. Ein Getränk, gestiftet vom jeweiligen Amtsleiter, wird gemeinsam getrunken – allerdings nur bis zum signalgebenden Pfiff der Obermöhne: „Einmal zum Austrinken, dann 2-3 Pfiffe – und weiter geht’s!“
Den krönenden Abschluss bildet der Besuch bei Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos). Hier wird ein vorbereiteter Text von Birgit Heidrich vorgelesen, der humorvoll und pointiert Themen des vergangenen Jahres aufgreift. Oft werden Bürgermeister und Dezernenten mit kleinen Spielen oder Aufgaben überrascht, die für zusätzliche Unterhaltung sorgen.
Anschließend zieht die Gruppe gemeinsam mit Bürgermeister und Dezernenten zum Festzelt am Viehmarkt. Dort findet die offizielle Schlüsselübergabe durch den Bürgermeister an die Möhnen statt, begleitet von einem Zweizeiler der Obermöhne. Als Dank für ihre Teilnahme erhalten alle Möhnen einen Orden aus den Händen des neuen Karnevalsprinzen. (tob)
BU: Am 27. Februar „stürmen“ die Möhnen durch das Rathaus v.l.: Jana Heynen, Andrea Baumann, Verena Ciz, Andrea Weiß, Gertrud Klinger, Petra, Marita Weber, Julia Thiele, Sylvia Gillessen, Obermöhne Birgit Heidrich, Angelika Esser und Ariane Müller. Auf dem Foto fehlen die Azubis Rebecca Schulz und Laura Malagic. Foto: Tobias Stümges