Mit gerade einmal 13 Jahren hat Leonie Hofer schon mehr Medaillen gesammelt als andere in einer ganzen Karriere. Die Schülerin des Thomaeum-Gymnasiums ist im besten Sinne ehrgeizig, diszipliniert – und dabei immer noch ein ganz normales Kempener Mädchen, das gerne kocht, backt und sich mit Freundinnen trifft. Nur eben mit dem kleinen Unterschied: Fast jedes Wochenende steht sie auf der Matte, bei nationalen oder internationalen Judo-Turnieren.

Mit sechs Jahren hat Leonie ihren Sport gefunden – nicht sofort, sondern erst nach einem kleinen sportlichen Rundumschlag. Verschiedene Sportarten hat sie ausprobiert, bis schließlich ihre Mutter Jennifer ihr den entscheidenden Impuls gab. Die hatte selbst in ihrer Kindheit Judo gemacht. Und das sollte den Weg für Leonie ebnen. Aus dem ersten Griff wurde Begeisterung, aus dem Training eine Leidenschaft.

Trainiert wird intensiv, drei- bis viermal pro Woche beim TuS Reuschenberg in Neuss, beim Stützpunkttraining in Mönchengladbach, beim Landesrandori in Düsseldorf und bei Lehrgängen mit Bezirks- und Landestrainern – der Kalender ist voll. Dennoch schafft Leonie es, Schule, Freunde und Sport unter einen (Judo-)Gürtel zu bringen.

Erfolge hat die Kempenerin schon viele gefeiert. Besonders stolz ist sie auf ihre Aufnahme in den Bezirkskader Düsseldorf U15 im vergangenen Jahr – ein Meilenstein, der ihr zusätzliches Fördertraining durch den Bezirkstrainer ermöglicht. Danach ging es Schlag auf Schlag: Turniersieg beim internationalen Wettbewerb im niederländischen Geleen im Dezember, Kampf um Bronze bei den Dutch Open – einem der größten internationalen Nachwuchsturniere – im Januar.

Und dann kam der Februar: Kreismeisterin und Bezirksmeisterin. Und schließlich Westdeutsche Meisterin – der höchste nationale Titel in ihrer Altersklasse. Im März folgte die Bronzemedaille beim bundesoffenen Turnier in Backnang bei Stuttgart – ein weiterer Beleg für ihre stetige Entwicklung. (tob)

BU: Leonie Hofer in Judo-Kleidung vor dem Thomaeum. Foto: Tobias Stümges