Sommerzeit ist Zeltlagerzeit – und das gleich doppelt in Hüls. Sowohl der Hülser Sportverein als auch die Pfarrjugend Hüls bieten seit Jahrzehnten Ferienfreizeiten an, die weit über klassische Kinderbetreuung hinausgehen. Es geht um Gemeinschaft, Verantwortung, Spaß und unvergessliche Erlebnisse. Und es sind engagierte Menschen, die mit Herz und Begeisterung dafür sorgen, dass jedes Lager zu etwas ganz Besonderem wird.
Hülser Sportverein: Mit 136 Kindern ins Sauerland
Das Zeltlager des Hülser SV ist seit Jahrzehnten fest in Hüls verankert. Die ältesten bekannten Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1977 – doch vieles spricht dafür, dass es das Lager schon deutlich länger gibt. Früher getrennt für Jungen und Mädchen, heute gemeinsam und generationenübergreifend.
In diesem Jahr fahren vom 14. bis 24. Juli136 Kinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren in das sauerländische Medelon. Begleitet werden sie von einem rund 50-köpfigen Betreuerteam, das nicht nur organisiert, kocht und durchführt, sondern auch selbst mit den Kindern zeltet. Die Unterbringung erfolgt in Zelten, zusätzlich wird eine Schützenhalle mit Küche, sanitären Anlagen und Platz bei schlechtem Wetter genutzt.
Ein typischer Lagertag? Den gibt es kaum – aber feste Abläufe helfen bei der Orientierung: Wecken, Frühstück, freie Zeit, Mittagessen, Nachmittagsaktivität, Abendessen, Abendprogramm – und immer wieder besondere Höhepunkte wie Nachtwanderung,Disco,Tagesausflug, Turniere oder Fahnenwache.
Was das Lager besonders auszeichnet, ist die Mischung aus klarer Struktur und herzlicher Offenheit – und ein Leitungsteam, dass das Lager nicht nur organisiert, sondern lebt: Marvin Greven (32, Selbstständiger Elektrotechniker), Andy Hinskes (28, Produktionsinstandhalter) und Philipp Tolzmann (29, Geschäftsführer) gehören seit vielen Jahren zum Herz des Lagers. Marvin erinnert sich noch genau an den Moment, als er nach vielen Jahren als Zeltkind ins Betreuerteam aufgenommen wurde. Andy bekommt Gänsehaut, wenn zu Beginn des Lagers „Das Alles ist Hüls“ gesungen und die Fahne gehisst wird. Und für Philipp war das Lager sogar der Ort, an dem er seine Partnerin kennenlernte.
Die Teilnahme am HSV-Zeltlager kostet 315 Euro, gekocht wird selbst, frisch und liebevoll – vom eigenen Küchenteam.
Pfarrjugend Hüls: Gemeinschaft, die bleibt
Auch die Pfarrjugend Hüls blickt auf eine lange Zeltlagertradition zurück: Seit 1978 veranstaltet sie jedes Jahr eine Ferienfreizeit mit viel Herz, Kreativität und Teamgeist. Dieses Jahr geht es vom 4. bis 14. August ins münsterländische Vreden, mit 30 Kindern ab 10 Jahren und einem fast ebenso großen Team aus 28 engagierten Leiterinnen und Leitern, die bereits einige Tage früher anreisen, um alles aufzubauen – und später wieder abzubauen.
Wie beim HSV-Lager wird hier jedes Jahr ein anderer Ort gewählt, um den Kindern möglichst viel Abwechslung zu bieten. Die Tage sind abwechslungsreich und zugleich vertraut: Vormittagsprogramm, Nachmittagsangebote, Lagerfeuerabende, Nachtwanderungen, Stadtausflug und Freibadbesuch – dazu gehören auch Rituale wie das gemeinsame Singen am Feuer oder die beliebten Stafetten, bei denen sowohl Kinder als auch Leiter aktiv werden.
Organisiert wird das Lager gemeinschaftlich vom gesamten Team, gekocht wird selbst – mit viel Engagement und Herzblut. Die Teilnahme kostet 270 Euro, für Geschwisterkinder gibt es 30 Euro Rabatt.
Das Leitungsteam ist jung, engagiert – und fest mit dem Lager verbunden: Paul Vornhusen (23), Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen bei der Debeka, ist Vorsitzender der Pfarrjugend und Teil des Leitungsteams. Sein persönliches Highlight: der 18. Geburtstag, den er mit dem ganzen Lager feiern durfte. Auch Anna Vennekel (16), Lasse Brandenburger (16), Ronja Brandenburger (18) und Linus in der Heiden (17) bringen eigene Lagererfahrungen mit – und geben diese mit Begeisterung weiter.
Was alle verbindet: die Freude, Teil einer starken Gemeinschaft zu sein und Kindern unvergessliche Ferien zu schenken.
Zwei Lager – eine Botschaft
Ob Sauerland oder Münsterland, ob 30 oder 136 Kinder, ob Lagerfeuer oder Casinoabend: Beide Zeltlager zeigen, wie viel Herz, Engagement und Freude in guter Jugendarbeit stecken. Und sie beweisen, dass es manchmal gar nicht viel braucht, um große Erinnerungen zu schaffen – nur ein Zelt, ein gutes Team, ein paar Gitarrenakkorde und den Willen, für andere da zu sein.
Die Kinder von heute werden sich noch lange an diese Sommer erinnern. Und vielleicht stehen sie eines Tages selbst am Lagerfeuer – nicht mehr als Teilnehmer, sondern als Teil des Teams. (tob)
BU: Anna Vennekel, Marvin Greven, Ronja Brandenburger, Philipp Tolzmann, Lasse Brandenburger, Andy Hinskes, Linus in der Heiden und Paul Vornhusen. Foto: Tobias Stümges