Die DLRG-Ortsgruppe Kempen feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Seit 100 Jahren steht sie für Sicherheit im und am Wasser. Gegründet wurde die Ortsgruppe 1925 von engagierten Wassersportlern des Kempener Schwimmvereins SV Aegier, der 1921 ins Vereinsleben gestartet war, und des traditionsreichen Sportvereins VT Kempen von 1859. Gemeinsam legten sie den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die bis heute fortgeschrieben wird. Von Beginn an war die Kempener Ortsgruppe aktiver Teil der großen DLRG-Familie und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des neu entstandenen DLRG-Landesverbandes Nordrhein. Erster Vorsitzender wurde Hans Leenen, der die Geschicke des Vereins bis 1937 leitete. Ihm folgten Max Kaiser (1938 bis 1945) und Hans Brinkmann (1946 bis 1950), die den Verein durch bewegte Zeiten führten. Heute zählt die DLRG Kempen 348 Mitglieder, die sich mit Leidenschaft der zentralen Aufgabe verschrieben haben, die bereits vor einem Jahrhundert als Leitgedanke festgeschrieben wurde: den Tod durch Ertrinken zu verhindern.
Diese Aufgabe erfüllt die Ortsgruppe bis heute mit einem breiten und professionell organisierten Angebot. Im Mittelpunkt steht die Schwimmausbildung für Kinder und Erwachsene. Nichtschwimmer lernen hier zunächst das sichere Bewegen im Wasser, um anschließend, wenn sie möchten, zu sicheren Schwimmern und später zu Rettungsschwimmern ausgebildet zu werden.
Seit ihrer Gründung hat die DLRG Kempen rund 3.300 Rettungsschwimmprüfungen abgenommen, hinzu kommen unzählige Schwimmabzeichen wie Bronze, Silber und Gold. Allein seit Einführung der offiziellen Registrierung im Jahr 1995 wurden 1.282 Schwimmabzeichen ausgestellt. Viele dieser ausgebildeten Rettungsschwimmer engagieren sich später selbst als Ausbilder und geben ihr Wissen an neue Generationen weiter.
Auch der praktische Einsatz spielt eine wichtige Rolle. Bereits in den 1950er-Jahren begann die Kempener DLRG mit dem Rettungswachdienst, zunächst am Eyller See bei Aldekerk, später im Waldfreibad „Waldfriede“, am Poelvensee der Krickenbecker Seen mit eigener Wachstation, im städtischen Freibad Kempen und schließlich am Königshüttesee, wo die Ortsgruppe heute noch eine eigene Station samt Motorrettungsboot betreibt.
Heute sind Kempener Rettungsschwimmer regelmäßig an Nord- und Ostsee im Einsatz, unterstützen Nachbarkommunen in Freibädern und helfen bei besonderen Notsituationen. So waren sie etwa während der großen Rhein-Hochwasser in den 1990er-Jahren sowie bei der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal im Einsatz. Bei vielen dieser Rettungsdienste gelingt es den Wachmannschaften, gefährliche Situationen frühzeitig zu entschärfen, damit es gar nicht erst zu Notfällen kommt.
Wer Mitglied werden möchte, muss keine besonderen Voraussetzungen mitbringen, nicht einmal Schwimmen können. Das nötige Können lässt sich in den Kursen der DLRG erwerben. Der Jahresbeitrag beträgt 40 Euro für Kinder und Jugendliche und 52 Euro für Erwachsene, Familien profitieren von ermäßigten Beiträgen. Die Leitung der DLRG Kempen hat der stellvertretende Vorsitzende Lutz Strothmann, der zuvor jahrelang als Beisitzer aktiv war. Gemeinsam mit seinem Team sorgt er dafür, dass Ausbildung, Prävention, Rettungswachdienste und Rettungssport auf hohem Niveau fortgeführt werden. (tob)
Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Interessierte unter kempen.dlrg.de.
BU: Patrick Zipfel, Ivonne Hawel, Kai Vohwinkel, Verena Schleich, Lutz Strothmann, Annika Lotz mit Sohn Jakob, Hans-Peter Ropertz und Ulrich Walkenbach beim Jubiläumsfest am 06. September am Königshüttesee. Foto: Tobias Stümges