Das ehemalige Hülser Freibad erwacht zu neuem Leben. Mit der Schlüsselübergabe an den neu gegründeten Verein Bruchgold hat die Stadt Krefeld nun offiziell den Weg freigemacht für ein Projekt, das den Stadtteil nachhaltig prägen dürfte. Rund 30 Mitglieder engagieren sich bereits ehrenamtlich, um das Gelände in einen lebendigen Ort für Freizeit, Kultur und Begegnung zu verwandeln.

Die Idee entstand im Verein Lebenswertes Hüls, der das Thema Wiederbelebung des Areals aufgriff. „Uns war klar, dass dieses Projekt groß gedacht werden muss“, erklärt Suse Hagedorn, die gemeinsam mit Thilo Herbst den Vorstand von Bruchgold bildet. „Daher haben wir entschieden, einen eigenen Verein zu gründen, um Planung, Verantwortung und Finanzierung gezielt voranzubringen.“

Das Ziel: Das rund 10.000 Quadratmeter große Gelände soll als Freizeitort mit Café, Kinderspielplatz, Sportflächen, Wassergarten, Liegewiese und ökologischer Gartenlandschaftim Einklang mit dem Landschaftsschutzgebiet und unter nachhaltigen Bedingungen, neu gestaltet werden. Auch die alten Umkleiden sollen wieder genutzt werden können.

Das Konzept überzeugte von Anfang an. Oberbürgermeister Frank Meyer lobte das Engagement des Vereins bei einem Treffen im Krefelder Rathaus: „Das ehemalige Hülser Freibad ist ein Kleinod in der Natur. Die Ideen von Bruchgold sind überzeugend, und wir unterstützen dieses Engagement sehr gerne.“ Bereits beim Hülser Bottermaat besuchte OB Meyer den Stand des Vereins und bekräftigte die Unterstützung der Stadt.

Nach einer internen Prüfung stellte die Verwaltung fest, dass das Nutzungskonzept viele bestehende Auflagen bereits berücksichtigt. Am 22. September besichtigten Planungsdezernent Marcus Beyer und Vertreter des städtischen Gebäudemanagements gemeinsam mit Vereinsmitgliedern das Gelände. Zwei Tage später, am 24. September, folgte die offizielle Schlüsselübergabe.

„Wir freuen uns sehr, dass unser Konzept so positiv aufgenommen wurde. Jetzt kann es endlich losgehen mit der konkreten Planungsarbeit“, sagt Hagedorn. Die Arbeitsgruppen Bauen und Technik, Café, Garten, Sportgelände, Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit stehen bereit. Erste Maßnahmen sind bereits in Vorbereitung. Das Volleyballfeld im hinteren Bereich soll wiederhergestellt, der Kiosk renoviert und mit einem neuen Cafébetrieb ausgestattet werden. Zudem sind neue Sitzgelegenheiten, ein sicherer Zaun rund um das Becken und erste Veranstaltungen auf dem Gelände geplant.

Für die Umsetzung der ersten Schritte werden rund 20.000 bis 30.000 Euro benötigt. Unterstützt wird Bruchgold von lokalen Handwerksbetrieben, die fachlich beraten und beim Aufbau helfen. Wer mitmachen möchte, kann Fördermitglied werden oder sich aktiv beteiligen. Die Jahresbeiträge liegen bei 25 Euro für Einzelpersonen und 50 Euro für Familien.

„Wir verstehen Bruchgold als echtes Stadtteilprojekt“, betont Thilo Herbst. „Hier soll ein Ort entstehen, an dem sich alle Hülser wiederfinden und den sie mitgestalten können.“ Die Stadt Krefeld unterstützt den Verein weiter bei den nächsten Planungsschritten und beim angestrebten Pachtvertrag, der das Projekt langfristig absichern soll.

Das nächste offene Treffen für Mitglieder und Interessierte findet auf dem Gelände am 1. November um 12 Uhr statt.
Weitere Informationen gibt es auf www.bruchgold-krefeld.de. (tob)

BU: Timon Jacobs (Finanzvorstand), Marcel Berndt (Technikvorstand), Suse Hagedorn (1. Vorsitzende) und Thilo Herbst (2. Vorsitzender) auf dem Gelände des alten Hülser Freibades. Foto: Tobias Stümges