150 Jahre Kolping St. Tönis, ein stolzes Jubiläum, das das Kolpingwerk, ein internationaler katholischer Sozialverband mit Sitz in Köln, in diesem Jahr vor Ort feiern kann. Aktuell hat die Kolpingfamilie in der Apfelstadt 107 weibliche und männliche Mitglieder. Adolph Kolping war ein katholischer Priester, der 1813 in Kerpen geboren wurde und im Jahre 1991 für seine segensreichen Aktivitäten von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen wurde. Er gründete einen Gesellenverein, mit dem er in erster Linie Wandergesellen, später dann auch allgemein Handwerker, Arbeiter und ihre Familien ansprach, die Hilfe dringend benötigten. Noch heute gibt es fast in jeder Pfarrei Kolpingfamilien, die im sozialen Umfeld engagierte Arbeit leisten, so auch in St. Tönis. Zum Jubiläum gab es am 19. September ein Stiftungsfest in der Pfarrkirche mit einem Wortgottesdienst, bei dem die Vorsitzende Irmgard Schumacher einen Rückblick auf die Arbeit der örtlichen Kolpingfamilie hielt. Heinz-Willi Poppen wurde für 60 Jahre, Heiner Aldenkirchs für 65 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Zum Jubiläum wurde eine große Ausstellung in der Volksbank gezeigt. Arbeit vor Ort von 1871 bis 2021 – ein stolzes Jubiläum einer Vereinigung, die unverändert aktuell ist, wie die langjährige Vorsitzende betont. Die überzeugte Christin, die seit 2001 der Kolpingfamilie vorsteht, betont vor allem die soziale Verantwortung, der sich die Vereinigung stellt. Familienhilfe ist eines der großen Themen. Der Erlös des Tannenbaum- und des Glühweinverkaufs kam zuletzt den Fördervereinen von fünf Schulen in der Stadt zugute. Kindern aus ärmeren Familien werden Klassenfahrten ermöglicht, sie werden auch beim Schulbuchkauf unterstützt. Und auch die „Tönisvorster Tafel“ erhält einen Teil des Erlöses. Auch die Flüchtlingshilfe und der Verein „Apfelblüte e.V. „ wurden unterstützt. Der Familienkreis, der von Thomas Meier geleitet wird, führt einmal im Jahr ein „Vater-Kind-Zeltlager“ durch, um die Mütter mal zu entlasten. 36 Kinder und 24 Väter nahmen zuletzt daran teil. Eine Seniorengruppe kümmert sich um die älteren Menschen in der Stadt, gratuliert zu Geburtstagen und macht auch Krankenhausbesuche. Für die Kommunionkinder wird eine Rallye veranstaltet, bei der es gilt, religiöse Aufgaben zu lösen. Preise winken. Große Veranstaltungen konnten Corona bedingt zuletzt nicht durchgeführt werden, im kommenden Jahr ist aber wieder ein Sommerfest auf dem riesigen Gartengelände der Familie Esser in Steinheide geplant. Am 21. November beteiligt sich die Kolpingfamilie an einem Gottesdienst und führt vom 22. bis 24. November eine Schuhsammelaktion für Entwicklungsländer durch. Im Rahmen einer weiteren Sammelaktion können alte Handys in der Sparkasse oder in der Volksbank abgegeben werden. An Stadt- und Pfarrfesten ist die Kolpingfamilie ebenfalls stets mit einem Stand beteiligt. Es gibt also immer noch viel zu tun. Irmgard Schumacher wünscht sich für die Zukunft, dass junge Familien sich an der Arbeit der Kolpingfamilie beteiligen und möglichst auch neue und frische Ideen einbringen. (jk-)
Irmgard Schumacher, die Vorsitzende der Kolpingfamilie Tönisvorst