Mit gerade einmal 17 Jahren hat Babette Röbbecke, Schülerin des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums in Kempen, den ersten Preis in der Kategorie Technik beim renommierten Wettbewerb „Jugend forscht“ gewonnen. Seit zwei Jahren widmet sie die Kempenerin sich der Schimmelbildung in Innenräumen – und entwickelte ein intelligentes System, das nicht nur für eine gesunde Raumluft sorgt, sondern auch energieeffizient arbeitet.

Bereits im ersten Forschungsjahr entwarf sie ein System, das Sensordaten wie Wandtemperatur und Luftfeuchtigkeit erfasst und daraus eine Entscheidung ableitet: Soll das Fenster geöffnet oder besser geschlossen bleiben, um Wärmeverluste im Winter zu minimieren? Im zweiten Jahr verbesserte sie ihr Konzept weiter – das ehemals auf WLAN basierende System wurde auf Bluetooth Low Energy (BLE) umgestellt, um den Energieverbrauch deutlich zu senken. Zusätzlich integrierte sie einen Luftqualitätssensor und einen automatischen Luftentfeuchter, der nur dann aktiviert wird, wenn die Messwerte es erfordern.

Ein besonderes Highlight: Röbbecke entwickelte eine künstliche Intelligenz (KI), die sie gezielt auf ihren Anwendungsfall trainierte. Ihr System kann nun entscheiden, ob eine KI oder ein klassischer Algorithmus mit festen Schwellenwerten die bessere Lösung ist. Das Ergebnis: Eine innovative Technologie, die Schimmelbildung verhindert, die Raumluftqualität verbessert und zugleich energieeffizient bleibt. Der Nutzer erhält dazu einfache WhatsApp-Benachrichtigungen, die ihm mitteilen, ob das Fenster geöffnet oder geschlossen werden soll.

Ihr Interesse an intelligenter Technologie wurde vor drei Jahren geweckt, als sie erstmals mit einer Gruppe an „Jugend forscht“ teilnahm und einen Sonderpreis gewann – ein Abo der Zeitschrift CT. Ein Artikel über Smart City-Konzepte brachte sie auf die Idee, Sensoren für smarte Anwendungen im eigenen Zuhause zu nutzen.

Neben bahnbrechenden Erkenntnissen über Schimmelbildung und Raumklima hat Babette Röbbecke in ihrer Forschung vor allem programmiertechnische Fähigkeiten entwickelt. Sie brachte sich mehrere Programmiersprachen bei, lernte, wie Geräte über WLAN und Bluetooth kommunizieren, und tauchte tief in die Welt der künstlichen Intelligenz ein.

Aktuell befindet sich die junge Wissenschaftlerin in der Q2 der zwölften Jahrgangsstufe und steuert auf ihr Abitur zu. Ihre Zukunft sieht sie in der Forschung und Entwicklung – mit einem geplanten Studium der Ingenieurwissenschaften, vermutlich im Bereich Maschinenbau. (tob)

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