Seit Kurzem hat die Evangelische Kirchengemeinde Hüls mit Pfarrerin Natalie Jahn ein neues Gesicht auf der Kanzel. Die Ludwigshafenerin folgt auf Doerthe Brandner. Der Weg der 33-Jährigen in den Pfarrdienst war alles andere als gradlinig und gerade das macht ihre Geschichte so spannend.
Nach dem Abitur studierte sie Evangelische Theologie in Heidelberg und verbrachte zwei Semester an der Near East School of Theology in Beirut, wo sie sich besonders mit dem Islam und den Ostkirchen beschäftigte. „Die Gemeinschaft über alle Grenzen von Kirchen, Kulturen und Sprachen hinweg hat mich tief geprägt“, sagt sie.
Es folgten mehrere Jahre in Kanada, zunächst in Toronto, wo sie in zwei Gemeinden im Bereich Gemeindepädagogik arbeitete, später in Winnipeg in der interkulturellen Knox United Church. Dort war sie Teil eines Teams, das mitten in einem der sozial schwächsten Stadtteile engagierte Quartiersarbeit leistete. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland absolvierte sie ihr Vikariat in Oberhausen-Sterkrade, wo sie 2023 ordiniert wurde.
Seit dem 1. Oktober ist Natalie Jahn nun Pfarrerin im Probedienst in Hüls. „Ich bin sehr herzlich aufgenommen worden, die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen haben mich beeindruckt“, erzählt sie im Gespräch mit HÜLS life. Besonders begeistert ist sie von der Vielfalt der Gemeinde in Musik, Gottesdiensten und Jugendarbeit.
In Hüls möchte sie Gemeinschaft fördern und immer wieder neu entdecken, was der Glaube und die alten Schriften für uns heute bedeuten können. Wichtig sind ihr Seelsorge, Offenheit und gegenseitiger Respekt. Menschen, die der Kirche fernstehen, möchte sie aktiv ansprechen: „Ich will zuhören und lernen, was die Menschen von ihrer Kirche erwarten.“
Wenn sie nicht im Dienst ist, reist Natalie Jahn gerne, treibt Sport oder liest. Hüls beschreibt sie in drei Worten: herzlich, charakterstark, gemeinschaftlich. Ihr größter Wunsch: „In Hüls wirklich anzukommen und viele gute Kontakte zu knüpfen.“ (tob)
BU: Pfarrerin Natalie Jahn. Foto: Tobias Stümges