Im Rahmen des diesjährigen Fotowettbewerbs „Starke Frauen – Starke Storys – Heldinnen des Alltags“, der nun bereits zum dritten Mal stattfand, wurden zehn beeindruckende Exponate eingereicht. Die sechsköpfige Jury mit Sven Heuer, Michael Landskron, Jouana Mohring, Britta Rohr, Ines Schäfer und Dr. Angela Zeithammer bewertete die eingereichten Geschichten und übergab im Beisein des Bürgermeisters Uwe Leuchtenberg am 13. Juni Preise und Blumen an die drei erstplatzierten Gewinner.

Gesucht waren Heldinnentaten sowohl im Arbeitsumfeld als auch im privaten und familiären Bereich, insbesondere im alltäglichen Für- und Mit-Anderen-Menschen. Deshalb waren diesmal auch Männer dazu aufgerufen, ihre Heldinnen in Bildern sichtbar zu machen.

Vanessa Angelou belegte den ersten Platz mit einer bewegenden Geschichte. Im Alter von zwei Jahren ließen sich ihre Eltern scheiden. Ihre Mutter besaß ein Rewe-Geschäft und drei Immobilien, die sie durch ihre Alkoholsucht verlor. Als Vanessa 13 Jahre alt war, starb ihr Vater, und ihre Mutter kam mit einem gewalttätigen Mann zusammen. Vanessa selbst konsumierte als Jugendliche Cannabis und scheiterte an ihrer Schullaufbahn.

Mit 19 Jahren lernte sie den Vater ihres Sohnes kennen, heiratete mit 22 und trennte sich mit 24. Jahrelang litt sie unter Depressionen und Panikattacken und war finanziell komplett ruiniert. 38 Wohnungsumzüge und vier Aufenthalte in Frauenhäusern prägten ihr Leben. Nach der Geburt ihres Sohnes musste dieser, klinisch tot, reanimiert werden.

In den letzten zehn Jahren hat Vanessa all ihre Schulden beglichen, eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten absolviert und eine Therapie gemacht. Nun hat sie sich auf Permanent Make-up für medizinische Rekonstruktionen spezialisiert, beispielsweise tätowiert sie nach einer Krebserkrankung Brustwarzen. 

Der zweite Platz ging an Theo Driessen, der über seine gute Freundin Silke schrieb. Die Details ihrer Geschichte wurden von der Jury ebenfalls als herausragend bewertet und gewürdigt.

Jutta Schmanke erreichte den dritten Platz. Über sie schrieb Diana Kamps, Oberin der DRK-Schwesternschaft, und hob ihre besonderen Verdienste hervor.

Die Preisverleihung war ein bewegender Moment, der die unglaublichen Geschichten und Leistungen dieser starken Frauen ins Rampenlicht rückte. Die Veranstaltung zeigte einmal mehr, wie wichtig es ist, Heldinnen des Alltags zu würdigen und ihre Geschichten zu erzählen. (tob)

BU: Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (re). und Gleichstellungsbeauftragte Helga Nauen (li.) überreichten die Preise an v.li.: Theo Driessen, Vanessa Angelou und Jutta Schmanke. Foto: Tobias Stümges