Nach zwölf Jahren im Deutschen Bundestag endet für Udo Schiefner eine intensive Zeit der politischen Arbeit in Berlin. Bei der letzten Bundestagswahl am 23. Februar hat der St. Huberter nicht erneut kandidiert, sodass mit der konstituierenden Sitzung des 21. Bundestages am 25. März ein neues persönliches Kapitel beginnt.
2013 zog Udo Schiefner erstmals über die Landesliste seiner Partei in den Deutschen Bundestag ein, nachdem er zuvor bereits Jahrzehnte in der Kommunalpolitik aktiv war. Von 1983 bis 2009 gehörte der heute 65-Jährige dem Rat der Stadt Kempen an, seit 2004 sitzt er im Kreistag Viersen. Im Jahr 1975 trat er der SPD bei – inspiriert durch sozialdemokratische Werte und kommunalpolitische Diskussionen in Kempen und St. Hubert. Vor seinem Bundestagsmandat war er als Leiter der Qualitätssicherung einer Mönchengladbacher Brauerei tätig.

In der 20. Wahlperiode hatte Schiefner eine Schlüsselrolle im Bundestag inne – als Vorsitzender des Verkehrsausschusses. Besonders am Herzen lag ihm dabei der Einsatz für bessere Arbeits- und Sozialbedingungen im Straßen- und Güterverkehr. Auch seine Arbeit im Petitionsausschuss empfand er als eine wichtige Möglichkeit, direkt an der Lösung von Bürgeranliegen mitzuwirken.
Insgesamt 22 Reden im Plenum hat er in seinen zwölf Jahren gehalten, hinzu kamen zahlreiche Wortmeldungen in Ausschüssen und bei Veranstaltungen. Seine längste Sitzung war eine 17-stündige Vernehmung des ehemaligen Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer (CSU) im Untersuchungsausschuss – eine Marathonsitzung mit nur wenigen Pausen.

Ein besonders prägendes Element seiner Arbeit war für ihn der direkte Austausch mit den Menschen. Über 10.000 Bürgerinnen und Bürger haben auf seine Einladung hin Berlin besucht, um sich vor Ort ein Bild von der Parlamentsarbeit zu machen. Doch wenn Schiefner auf seine Zeit im Bundestag zurückblickt, nennt er keine einzelne Begegnung als Highlight – vielmehr schätzt er die zahlreichen interessanten Gespräche, die er in den zwölf Jahren führen durfte.
Auch in der Bundestagskantine hatte Schiefner seine Favoriten: die Berliner Currywurst oder die große Bulette mit Pommes und viel Senf. Klare, bodenständige Klassiker – passend zu einem Politiker, der sich immer als nahbar und ansprechbar verstanden hat.
Mit seinem Ausscheiden aus dem Bundestag endet für Udo Schiefner ein prägender Lebensabschnitt, aber politisch zieht er sich nicht zurück. Er bleibt ehrenamtlich aktiv, weiterhin im als Mitglied im Kreistag, engagiert sich weiterhin für seine Partei als Kreisvorsitzender im Kreis Viersen (seit 2002) – und nimmt sich mehr Zeit fürs Fahrradfahren, seine Frau und Kochen. (tob)

BU: Udo Schiefner und Bundestagspräsidentin (bis 24.03.) Bärbel Bas.
Titelbild: Udo Schiefner war als Vorsitzender des Verkehrsausschuss ein gefragter Interviewpartner, wie hier beim ZDF. Alle Bilder: Büro Udo Schiefer