Neben der Negativzinspolitik, dem einschneidenden BGH-Urteil im April und dem anhaltenden Regulatorik-Druck, war auch im Jahr 2021 die Corona-Pandemie die dominierende Herausforderung für die gesamte Wirtschaft, Gesellschaft und die Volksbank Kempen-Grefrath eG. Am 27. Januar stellte die Genossenschaftsbank in einer digitalen Bilanzpressekonferenz ihr Vorjahresgeschäftsjahr da. Vorstandsvorsitzender Helmut Thönes freut sich über eine Zuwanderung von 685 Neukunden. „Wir haben unser Leistungsangebot auf das veränderte Kundenverhalten umgestellt“, so Vorstandskollege Markus Knauf und verweist auf eine Anpassung der Filial-Öffnungszeiten seit Januar 2021 an zwei der insgesamt vier Geschäftsstellen. „Wir haben die digitalen Angebote weiterentwickelt und dabei das Zusammenspiel mit den Filialen zu einem integrierten Angebot im Blick behalten. Hier bedeutet Digitalisierung Gewinn von Lebensqualität ohne Qualitätsverlust bei der Beratung. Die anfänglichen Zweifel einiger Kunden konnten unsere Mitarbeiter aus Überzeugung ausräumen, führen sie schließlich unsere Kunden inzwischen kompetent durch die digitalen Anwendungen. Auch die Vereinbarung von Beratungsgesprächen läuft in vielen Fällen bereits digital, umso mehr Zeit bleibt für das wertvolle Gespräch von Mensch zu Mensch.“ „Wir sind die Bank in der Region. Unsere Nähe, die klare Orientierung an den Interessen unserer Mitglieder und das stets persönliche Miteinander haben sich heute wie in der Vergangenheit als Eigenschaften erwiesen, die viele Kunden zu schätzen wissen. Das gesellschaftliche Engagement vor Ort ist ein wichtiger Bestandteil der gelebten Nähe. So werden in Kürze die Vereine und Institutionen auf unserer Crowdfunding-Plattform „Viele-schaffen-mehr.de/vb-kempen“ für ihre Projekte werben können. Wir unterstützen damit automatisch die Themen, die auch unsere Gesellschaft interessieren. Der Startschuss wird in Kürze fallen, sobald wir im Thema sind, kommunizieren wir es an alle potenziellen Interessenten.“ In 2021 wuchs das Kreditvolumen für Privat- und Firmenkunden um 12,84 Prozent auf einen neuen Rekordstand von 241 Millionen Euro. Aus Sicht von Helmut Thönes wird die Nachfrage nach privaten Baufinanzierungen aufgrund der niedrigen Zinsen weiterhin hoch bleiben.

Der Einlagenzustrom aus 2020 setzt sich auch im Berichtsjahr 2021 fort. Das Volumen der bei der Bank angelegten Gelder stieg um 30 Millionen Euro auf 382 Millionen Euro. Damit liegt das Wachstum bei knapp 8,5 Prozent. Während die Kunden in den Vorjahren oft Abstriche in der Rentabilität in Kauf nahmen, konnte die Volksbank Kempen-Grefrath inzwischen eine deutliche Belebung des Wertpapiergeschäfts, insbesondere des Aktien- und Fondsgeschäfts beobachten. „Bei uns bekommt jeder nur die Finanzprodukte angeboten, die zu ihm passen.“ So sind die Anlagen in den Wertpapierfonds und -depots der Kunden um etwa 22 Prozent auf insgesamt 161 Millionen Euro gestiegen. Die elementaren Aspekte von Wachstum und Kosten hat die Volksbank Kempen-Grefrath im Blick. So kann wieder ein Betriebsergebnis ausgewiesen werden, das deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt. Die Bilanzsumme wird voraussichtlich bei 510 Millionen Euro liegen und ist damit das zweite Jahr in Folge um jeweils 10 Prozent gewachsen. „Mit der Gesamtzahl von 6.491 Mitgliedern zum 31.12.2021 sind wir die größte Personenvereinigung in Kempen und in Grefrath. Im Jahresverlauf haben sich 330 Kunden dazu entschieden, neue Teilhaber unserer Genossenschaftsbank zu werden. Dafür sagen wir Danke.“, so Markus Knauf.

Zur Verantwortung gehöre auch, jungen Menschen eine Perspektive zu geben. Aktuell werden pro Jahr mindestens zwei Auszubildende ihre Ausbildung beginnen. Das bei alledem der unternehmerische Erfolg nicht zu kurz kommt, ist für den Vorstand der Volksbank Kempen-Grefrath nicht überraschend und fasst das Jahr 2021 zusammen: Bei einer deutlichen Ausweitung der Bilanzsumme konnte die Bank ein  außergewöhnlich gutes Betriebsergebnis ausweisen und verfügt weiterhin über eine überdurchschnittliche Eigenkapitalquote. „All dies erreichen wir, weil wir eine Genossenschaftsbank hier vor Ort in Kempen und Grefrath sind und Verantwortung, Mitgliederorientierung, Nähe sowie nachhaltiges Denken und Handeln unsere Geschäftspolitik mitbestimmen.“, so die beiden Vorstände. An diesem Erfolg sollen erneut die Mitglieder teilhaben. Der Vorstand werde daher der am 9. Juni tagenden Vertreterversammlung vorschlagen, wiederum eine deutlich über dem Kapitalmarkt liegende Dividende in Höhe von 4,0 % auszuschütten. (red)

BU: Markus Knauf und Helmut Thönes leiten die Volksbank Kempen-Grefrath eG. Foto: Volksbank.