Auf 100 Jahre Vereinsgeschichte blicken die Hülser Musiker des Mandolinen-Orchester Hüls 1922 e.V.in diesem Jahr zurück. Hervorgegangen ist das Orchester aus dem Hülser Wanderclub, denn für eine Aufnahme in den Wanderclub war der Besitz einer Gitarre oder Mandoline eine Voraussetzung. Während die Gründungsmitglieder, die alle aus Hüls stammten, noch mit ihren Instrumenten und kräftigem Gesang spielend durchs Hülser Bruch zogen und bei Stiftungsfesten und Liederabenden dadurch bekannt wurden, ausschließlich volkstümliche Weisen erklingen ließen, erfolgte der Schritt zu einem Orchester mit regelmäßigen Konzertauftritten erst Jahre nach der Vereinsgründung. Maßgeblichen Anteil daran hatte Gerd Platen, der einige Jahrzehnte die musikalische Entwicklung des Orchesters lenkte, indem er einerseits die Ausbildung der Spieler auf ihren Instrumenten in seine Hände nahm, andererseits aber auch die musikalische Leitung des Vereines inne hatte.Unter den Dirigenten Hubert Draken, Ludwig Helten und Marijke Wiesenekker erweiterte das Orchester seine musikalischen Intentionen. Neben der Gestaltung volkstümlicher Stücke aus vielen Ländern gewann die Interpretation “klassischer” Musik aus der Zeit der Renaissance bis zur Moderne und zeitgenössischer Musik immer mehr Raum. Seit einigen Jahren finden Stücke aus den Bereichen Rock, Pop, Film, Jazz und Bluegrass Aufnahme in das Repertoire des Orchesters. In den letzten Jahren kam dabei auch die elektrisch verstärkte Mandoline und E-Gitarre zum Einsatz. Regelmäßig treten die Hülser mit volkstümlichen und klassischen Konzerten auf, spielen zu festlichen Anlässen, nehmen an Wettstreiten mit anderen Orchestern teil, spielen in sozialen Einrichtungen (2009 z.B. zum 60. Mal im Hülser Krankenhaus), führen Konzertreisen durch und werden gern als Mitwirkung bei anderen Musikvereinen und Chören zu deren Konzerten engagiert. Bei Gottesdiensten, Ausstellungen und großen Feiern sorgte es für eine musikalische Gestaltung. Vor 15 Jahren hat Ludwig Helten, der das Orchester dreißig Jahre leitete, das Dirigat an Marijke Wiesenekker weitergegeben, die zugleich auch 1. Vorsitzende ist. Unterstützt wird sie in ihrer Arbeit vom 2. Vorsitzenden Raimund Draken. Die Intensivierung der musikalischen Nachwuchsarbeit wurde seit dem Jahr 2009 wieder zu einem wichtigen Schwerpunkt im Vereinsleben des Orchesters. Sie hat jetzt nochmals einen Schub erhalten. Zahlreiche Nachwuchsspieler nahmen das Angebot des Vereins an, sich auf der Mandoline und der Gitarre ausbilden zu lassen, und werden seitdem von den Musikpädagogen Marijke Wiesenekker, Marlene Mendler und Nicola Stock unterwiesen. Interessierte Mandolinen- oder Gitarrenspieler sind herzlich zur Teilnahme an den Proben eingeladen, die wöchentlich dienstags in Hüls auf der Bruckerschen Straße 162 in dem neuen Vereinsheim ab 19.45 Uhr bis 21.30 Uhr stattfinden. Dort werden montags und dienstags tagsüber auch Interessenten zum Spiel an Mandoline und Gitarre unterwiesen. Kontakt über Ausbildung@Mandolinen-Orchester-Huels.de. Im 100. Gründungsjahr sind zwei Jubiläumskonzerte in Vorbereitung; das erste am 15. Mai in der Ev. Kreuzkirche in Hüls mit japanischer Musik und einer japanischen Taiko-Gruppe. Anschließend ist eine Feier im Saal „Goldener Hirsch“ vorgesehen. Das zweite Jubiläumskonzert findet voraussichtlich am 12. oder am 13. November in der Ev. Christuskirche in Bockum statt. Es soll einen historischen Abriss der Werke wiedergeben, die der Verein im Laufe seiner Existenz aufgelegt hat. Weitere Vorhaben sind in Planung, hängen aber davon ab, was die Entwicklung in der Corona-Pandemie zulässt. Weitere Infos zum Orchester unter www.mandolinen-orchester-huels.de. (red)

BU: Das Mandolinen-Orchester-Hüls wird geleitet von Dirigentin und 1. Vorsitzende Marijke Wiesenekker (erste Reihe, dritte Person sitzend von rechts) und dem 2. Vorsitzenden Raimund Draken (erste Reihe, zweite Person sitzend von links). Foto: Michael Schäfer