Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Diesen Satz beschreibt anschaulich das Leitbild der Familie Rosen Snack aus Kempen. In dritter Generation betreibt Günter Rosen den traditionsreichen Imbiss-Schaustellerbetrieb. Zusammen mit seiner heute 80-jährigen Mutter Helmi und einem treuen Mitarbeiterteam, die meisten arbeiten seit mehr als 20 Jahren für die Familie, betreibt der 57-jährige Metzgermeister zwei große Imbisswagen und mehrere Schwenkgrills. Die Wurzeln der Familie liegen in Krefeld. In den 1930er Jahren machten sich die Eltern von Seniorchef Rolf Rosen zunächst mit einem Lebensmittelgeschäft, dann mit Feinkost, einem Marktgeschäft und später mit dem heutigen Imbissbetrieb selbstständig. Einen Namen machten sie sich erstmals mit einem Marktstand bei Schützenfesten und Kirmesveranstaltungen am Niederrhein bis hin ins Bergische Land. Zusätzlich übernahmen sie die Bewirtschaftung der Besucher der Formel 1 auf dem Nürburgring. 1964 übernahm Rolf Rosen zusammen mit Frau Helmi den elterlichen Betrieb. 10 Jahre später zog der umtriebige Unternehmer Rolf Rosen von Krefeld in die neue Firmenzentrale nach Klixdorf. Vom Standquartier aus wurden die großen Plätze und Feste das ganze Jahr über angesteuert. 2014 folgte mit dem Tod von Vater Rolf Rosen ein herber schmerzlicher Verlust für den Familienbetrieb. Doch Mutter Helmi machte weiter und half fortan ihrem Sohn beim Weiterführen des Betriebes. Wer mit Helmi und Günter Rosen spricht, der merkt, dass die beiden ihren Beruf lieben und mit Herz und Seele Schausteller sind. An das Aufhören wollen beide noch nicht wirklich denken. Denn die Snacks von Rosen erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit bei jung und alt: „Der Renner bei jedem Schützenfest ist unser Spießbraten. Alle unsere Soßen produzieren wir selber. Die Fleisch- und Wurstwaren stellt eine befreundete Metzgerfamilie nach meiner Rezeptur für uns her“, so Günter Rosen. Für den Aufbau des großen Imbisstandes, der zuletzt beim Schützenfest in Tönisberg stand, benötigt Günter Rosen und sein Team rund drei bis vier Stunden. Zeit zum Durchatem bleibt Helmi und Günter Rosen nur selten. „Wir sind das ganze Jahr unterwegs, nur im Januar haben wir für ein paar Wochen etwas Ruhe“, so Günter Rosen. Die Pandemie war für die beiden Fluch und Segen zu gleich: „Wir haben die Zeit genossen. Noch nie konnten wir sehen wir vom Anfang bis zum Ende im Garten alles blüht“, zeigt sich die in Tönisberg lebende Helmi Rosen sichtlich erfreut im Gespräch mit KEMPEN life. „Wirtschaftlich wussten wir natürlich zuerst nicht, was da auf uns zukommt. Aber dank der Hilfen des Bundes kam unser Betrieb gut aus der Krise heraus“, so Juniorchef Rosen. Wenn einmal zwischen Auf- und Abbau und der Arbeit hinter dem Grill etwas Zeit bleibt, reist Günter Rosen zu Freunden nach Fuerteventura zum Hochseeangeln. Die nächste Gelegenheit für Sie als Leser zum Essen von Pommes rot-weiß und Co. bietet sich beim Handwerkermarkt im Oktober in Kempen an. (tob)
BU: Günter und Helmi Rosen vor ihrem Imbissstand beim Schützenfest in Tönisberg. Foto: Tobias Stümges