Liebe Freunde, es drängt mich, mich noch einmal zum Thema „Verhunzen unserer Sprache“ zu melden. Es fällt mir auf, dass man in den Rundfunk- und Fernsehanstalten (mir gefällt dieses Wort in diesem Zusammenhang übrigens sehr!) zunehmend versucht, eine geschlechterneutrale Sprache zu schaffen. Da ist nicht mehr von Forschern und Forscherinnen die Rede, sondern von „Forschenden“. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind inzwischen auch verpönt, aus ihnen wurden „Mitarbeitende“. Folgerichtig müssten dann wohl aus den Privatsendern (Privatsenderinnen gab es ja noch nie!) „Privatsendende“ werden.
Und was passiert jetzt mit Soldaten und Soldatinnen? Werden daraus jetzt „Marschierende“, „Schießende“, „Verteidigende“ oder „Angreifende“? Werden aus Fußgängerinnen und Fußgängern etwa „Zu Fußgehende“? Schön fände ich es auch, wenn aus Essenern und Essenerinnen dann folgerichtig „Essende“ würden. Das hätte doch wenigstens etwas Lustiges! Höre ich da etwa einige Lachende???
Man könnte sicherlich noch viele weitere schöne Beispiele dieser Art finden. Aber was soll`s: Die Mehrheit in unserem Lande denkt eh ganz anders darüber. Eine Umfrage des Mitteldeutschen Rundfunks – auch so eine Anstalt mit ganz viel „Sendenden“ und „Moderierenden“ – hat ergeben, dass 86 Prozent der Befragten das Gendern „völlig unwichtig“ finden, nur für ganze 14 Prozent ist dieses Thema „wichtig“. Bei einer deutschlandweiten Umfrage haben sich 73 Prozent geäußert, das Thema habe für sie „wenig Bedeutung“, 25 Prozent fanden es danach „nicht wichtig“ und nur sechs Prozent hielten es für „sehr wichtig“. Die Kommentare (pardon: und Kommentarinnen natürlich) zu diesem Thema waren verheerend: Von „völlig überflüssig“ über „schwachsinnig“ bis „nervig“ reichten die Äußerungen der Stellungnehmenden und der Kommentierenden.
Der Gleichberechtigung hilft das alles wohl nur wenig. Wie ich schon mal geschrieben habe: „Equal Pay“ wäre meines Erachtens viel wichtiger – und das nicht nur für „Fußballspielende“. Das heißt: gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit bei Mann und Frau. Und der Respekt und die Anerkennung im Alltag für das weibliche Geschlecht. Dann wäre sicherlich viel mehr erreicht.
Jetzt verabschiedet sich an dieser Stelle euer „Schreibender“, diesmal auch als „Querdenkender“. Aber das mit dem „quer“ ist schon wieder eine andere Geschichte.
Wie sagte Freund Helmut dieser Tage: „Lieber Schlendern als Gendern“. Ein „Rechthabender“ ist er. (jk-)