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Is Ihnen dat auch schon mal aufgefallen, dat et in einigen Restaurants ganz „schlimm-klingende“ Gerichte in den Speisekarten gibt, also rein vom Wort her? Immer im Herbst fällt mir dat besonders auf, wo doch die ersten Kürbisse schon rumstehen und ich mir sowieso die „Immer-wieder-Fragen“ stelle: Wie war dat noch, welchen darfste essen? Welcher sollte ausschließlich dekoriert werden? Hokkaido, Sombra, Patisson, oder eben diese geschmorte „Babyversion“?

Kein Scherz, und das müssen Sie sich mal auf der Zunge zergehen lassen: „Geschmorter Baby-Kürbis stand doch tatsächlich in einer Restaurantkarte direkt unter „vegetarisch“: „Baby“ und „geschmort“ in einem Zusammenhang. Schlimmer geht’s doch gar nicht mehr, oder? 

Aber, Essen gibbet ja in vielen verschiedenen „Altersklassen“ – unter dem „Geschmorten Baby-Kürbis“ war direkt auch ein „Kinder-Burger“ im Angebot. Wer isst denn sowas? Einen „Lady-Burger“ gibt’s übrigens auch, habe ich auch mal im Urlaub entdeckt. Sogar mit „blondem & braunem Burger Bun“. Also mit hellem Weizenbrötchen oder dunklem Roggenbrötchen. Darauf muss „Mann“ erst mal kommen.

Deftig geht’s halt auch bei Ochsen zu. In der gleichnamigen Braterei beim Oktoberfest in München werden „Hubert“ und „Manni“ in voller Gänze drehend und brutzelnd gerupft oder „Hans“ und „Franz“ und wie die Jungs alle heißen. Bei diesem Anblick des grillenden Tierkörpers ist der „geschmorte Baby-Kürbis“ doch gleich schon wieder harmlos, oder? Also, zumindest, wenn er kein Gesicht hat. Und bei unseren heimischen Landwirten hab‘ ich im Hofverkauf auch schon „Bauchfleisch“ gesichtet, „…direkt vom Erzeuger“. 
Kannste doch nich meckern, oder?! 
 

Und wo wir gerade dabei sind: Kennen Sie auch „Bockwurst in zarter Eigenhaut“? Steht in Dosen in unseren Supermärkten in Kempen. In „zarter Eigenhaut“ – Ich nehme an, die bestellt sich stickum „Hannibal Lecter“. Knackt ja auch noch schön beim Reinbeißen.

Also, da lobe ich mir im Herbst doch unsere harmlosen, sympathischen „späten Möhren“, die sich ja gerne mit Kartoffeln zusammentun, zum niederrheinischen „Möhren untereinander“. Keine schlimmen Bilder, alles jut. Man weiß allerdings nie, was sie „unternander“ so stickum tuscheln…


Machen Sie et jut!
Stefan Verhasselt 

Foto: Siegfried Malinowski