Die beiden St. Martinszüge am 9. (Kleinkinderzug ab 18 Uhr, Start Kirchplatz) und 10. November (Schulkinderzug ab 17.15 Uhr, Start Mülhauser Straße) in Kempen bekommen ein neues Gesicht: Erstmals wird Alexander Schmitz als Herold an der Seite von St. Martin Jüppi Trienekens und seinem Heroldkollegen Georg Funken hoch zu Ross reiten und die Tradition weiterführen. Der 29-jährige Kempener übernimmt in diesem Jahr das Amt von Michael Fander. Alexander Schmitz ist kein Unbekannter in der Kempener St.-Martins-Szene: Seit vielen Jahren ist der gebürtige Kempener als aktiver Sammler im Bezirk 10 unterwegs, unter anderem auf der Siegfried- und Ferdinandstraße.

Schon früh hat der Volljurist seine Leidenschaft für Pferde entdeckt: Mit nur sechs Jahren begann er mit dem Reitsport und war sogar auf Turnieren aktiv. Nun erlebt er die Umzüge am 9. und 10. November aus einer völlig neuen Perspektive – zum ersten Mal als Herold hoch zu Ross, nachdem er in den vergangenen Jahren stets als Zuschauer in der Nähe des Rathauses mitgefiebert hat. „Es ist ein echter Perspektivwechsel für mich, die Tradition einmal aus dieser Position zu erleben,“ erklärt Alexander Schmitz, der die Martinstradition seit seiner Kindheit in Kempen lebt und schätzt.

Die Vorfreude auf die anstehenden Umzüge ist groß – ebenso wie die Liebe zu den kleinen Details, die die St.-Martins-Zeit in Kempen so besonders machen. Auf die Frage, ob er lieber Püfferken oder Weckmann bevorzugt, antwortet der Jurist ohne zu zögern: „Püfferken mit Rosinen.“ Auch sein Lieblingslied, das ihn jedes Jahr aufs Neue begeistert, ist „Zint Mäerte“, das er schon als Kind mitsang, während er die Fackeln durch die Straßen ziehen sah.

Neben dem Reitsport gehört die Jagd zu seinen Hobbys, ebenso wie das Lesen. Doch auch kulinarische Traditionen kommen bei Alexander Schmitz nicht zu kurz: Nach dem großen Zug am 10. November freut er sich besonders auf eine klassische Martinsgans mit Rotkohl und Klößen. Was dazu ins Glas kommt, lässt er bewusst offen: „Je nach Wetter – vielleicht ein Glühwein, vielleicht aber auch ein Altbier.“

Alexander Schmitz bringt nicht nur die nötige Erfahrung im Umgang mit Pferden mit, sondern auch eine tiefe Verbundenheit zur Kempener Martinsgeschichte. Seine Erinnerungen reichen zurück bis in die Kindergartenzeit, als er selbst mit leuchtenden Augen und einer Fackel in der Hand an den Umzügen teilnahm. In der „Blo-ese“ hatten es ihm vor allem die Ringlis Chips angetan. (tob)

BU: Alexander Schmitz am Martinsdenkmal am Kempener Buttermarkt. Foto: Tobias Stümges