Wenn Joe Kiki seine Gitarre in der Hand hält und singt, dann wird die Kempener Innenstadt zur Bühne, das Pflaster zum Klangraum und das Publikum zum Teil seiner Musik. Seit März ist der Sänger wieder regelmäßig in der Thomasstadt zu hören – nach einer langen Pause, denn zuletzt sah man ihn 2019 in Kempen.
Joe Kiki, mit bürgerlichem Namen Joekiki Sena, lebt in Düsseldorf, geboren wurde er in Lomé, der Hauptstadt von Togo in Westafrika. Seit 45 Jahren ist Musik seine Leidenschaft, sein Leben, sein Beruf. Was er heute mit Leichtigkeit und Ausdrucksstärke auf der Straße präsentiert, hat er sich größtenteils selbst beigebracht. Nur in jungen Jahren bekam er in seinem Heimatland etwas Unterstützung in Musiktheorie, den Rest hat er sich mit Geduld, Übung und Herzblut selbst erarbeitet.
Sein Repertoire ist so vielseitig wie seine Biografie. Ob Ballade, Folk, Reggae, Schlager oder Blues – Joe Kiki liebt die Abwechslung, den Crossover, den Dialog der Musikrichtungen. Und er liebt das direkte Feedback der Menschen. „In Kempen war ich 1997 das erste Mal – eher zufällig“, erzählt er. „Aber ich war sofort beeindruckt. Die Leute hier sind freundlich, interessiert und es herrscht eine tolle Atmosphäre.“
Diese Begeisterung ist geblieben, auch nach der coronabedingten Pause. Und so will Joe Kiki, wenn es sein Terminkalender erlaubt, künftig wieder regelmäßig in Kempen spielen, vor allem samstags. Für ihn ist es nicht nur ein Auftrittsort, sondern ein Ort, an dem er sich wohlfühlt, ein bisschen wie ein musikalisches Zuhause.
Wer ihm zuhört, merkt schnell: Hier spielt keiner für den schnellen Applaus. Hier spielt jemand, weil er muss. Weil er ohne Musik nicht kann. In seinen Liedern schwingt viel Erfahrung mit, ein Leben auf mehreren Kontinenten, die Freude an Begegnungen und die Liebe zur Natur. Lesen und draußen sein, das sind seine Hobbys, wenn er mal nicht singt. (tob)
BU: Joe Kiki war zuletzt am 10. Mai auf der Engerstraße. Foto: Tobias Stümges