Die Turnerschaft 1861 St. Tönis hat mit Stephan Drießen einen neuen Mann an der Spitze – und der bringt nicht nur jahrzehntelange Vereinsverbundenheit, sondern auch frische Ideen mit. Im Alter von nur drei Jahren, so erzählt Drießen schmunzelnd, sei er in den Verein „eingetreten“ – damals in die Ballspielgruppe. Seither ist die Turnerschaft für ihn Heimat, Sportstätte und sozialer Mittelpunkt zugleich.

Seine sportliche Heimat liegt bis heute in der Handballabteilung. Aktiv spielt er zwar nicht mehr, doch ganz ohne Bewegung geht es nicht: Mountainbike,Rennrad, im Urlaub auch gern mal das SUP oder eine Runde schwimmen. Und vor allem: Stephan Drießen steht als Trainer der 3. Damenmannschaft regelmäßig in der Halle – und das zusätzlich zu seiner Rolle als Vater von handballbegeisterten Spielerinnen.

Seit 2024 ist er Beisitzer im Verein, nun übernimmt er als Vorsitzender noch mehr Verantwortung. An Zahlen mangelt es der Turnerschaft jedenfalls nicht: 1.956 Mitglieder, betreut von 142 Trainern und Übungsleitern – eine beeindruckende Stärke, die zeigt, wie lebendig der Verein in Tönisvorst ist.

Der 48-Jährige ist Diplom-Ingenieur im technischen Vertrieb, lebt in einer glücklichen Beziehung und ist Vater von drei erwachsenen Töchtern sowie einer Bonus-Tochter. Alle vier sind – natürlich – im Handball zuhause. Privat schlägt sein Herz für Sport, Musik (hören und selbst Gitarre spielen) und Camping.

Als Vorsitzender möchte Drießen Bewährtes erhalten und zugleich mutig weiterentwickeln. Der Verein sei nicht nur sportlich breit aufgestellt, sagt er, sondern auch gesellschaftlich ein Treffpunkt für Jung und Alt. Von Inklusionsteam über Volleyball, Rehasport und Yoga bis hin zu Turnen und Handball bietet die Turnerschaft ein Spektrum, das in der Stadt kaum seinesgleichen findet.

Doch damit soll noch lange nicht Schluss sein: Das bestehende Angebot will er, in Zusammenarbeit mit den Abteilungsleitern, stärken und ausbauen. Gleichzeitig hat er den Leistungssport fest im Blick. Neben dem Handball, dem sportlichen Aushängeschild der Turnerschaft, möchte er auch im Turnen und Volleyball weitere Entwicklungsschritte ermöglichen.

Dabei ist Stephan Drießen wichtig, die hervorragende Arbeit fortzuführen, die der Verein mit seinem Gesamtvorstand und Abteilungsleitern seit Jahren leistet – und die besonders von seinem viel zu früh verstorbenen Vorgänger Christian Hülsemann geprägt wurde. „Wir sind als Team sehr gut aufgestellt“, betont er. „Und darauf möchte ich aufbauen.“ (tob)