Ein starkes Team, ein starker Zusammenhalt – und jetzt auch ein starker Aufstieg: Nach über zwei Jahrzehnten kehrt die 1. Mannschaft des SV Thomasstadt Kempen in die Bezirksliga zurück. Mit 77 Punkten, 24 Siegen und einer beeindruckenden Tordifferenz von 126:56 sicherten sich die Kempener in der Kreisliga A den zweiten Tabellenplatz – und damit den verdienten Sprung in die nächsthöhere Spielklasse.

Das letzte Mal Bezirksliga spielte Thomasstadt in der Saison 2002/2003, damals noch gegen Teams wie den TSV Kaldenkirchen, SV Lürrip oder TuS Grevenbroich. Bereits in den Jahren zuvor – von 1978 bis 1984, dann wieder 1985/86 sowie ab 1990 regelmäßig – war die Bezirksliga sportliche Heimat des Vereins. Zwischen 1998 und 2002 schaffte man sogar den Sprung in die Landesliga. Nun also das Comeback – 22 Jahre später.

Am dritten Augustwochenende startet der reguläre Ligabetrieb in der Bezirksliga Gruppe 3. Dort wartet ein harter Konkurrenzkampf, weiß man im Kempener Lager – aber auch eine erfreuliche Neuerung: Durch die neue Staffeleinteilung entfallen die befürchteten langen Auswärtsfahrten. Stattdessen gibt es viele regionale Duelle mit Teams aus den Fußballkreisen Kempen-Krefeld und Mönchengladbach. „Wir freuen uns auf echte Derbys und Nachbarschaftsduelle – das wird richtig interessant, aber auch sportlich in höchstem Maße herausfordernd“, so der Vereinsvorsitzende Michael Beenen.

Denn sportlich bleibt der Blick realistisch. Der SVT geht als Aufsteiger mit klarem Ziel in die neue Saison: Klassenerhalt. Alles andere wäre vermessen. Die Liga gilt als stark besetzt, der Weg zum Ligaverbleib wird steinig. Und dennoch: Die Zuversicht ist groß – denn Verein und Mannschaft gehen diesen Weg gemeinsam.

Anders als viele Clubs in höheren Ligen bleibt der SV Thomasstadt bodenständig und setzt weiterhin auf Beständigkeit statt Einkaufspolitik. Die gesamte Aufstiegsmannschaft bleibt – mit Ausnahme weniger altersbedingter Rücktritte – zusammen. Auch in der Bezirksliga vertraut man auf eigene Talente und lokale Spieler. Rund 99 Prozent der Kicker haben ihre fußballerischen Wurzeln in Kempen oder wohnen in der Stadt.

„Wir bleiben unseren Prinzipien treu und verzichten bewusst auf große finanzielle Anstrengungen oder teure Transfers“, heißt es aus Vereinskreisen. Der Stolz auf die eigene Mannschaft ist groß – ebenso wie das Vertrauen in Trainerteam und Spieler. „Ob es am Ende ohne externe Verstärkungen aus höheren Ligen reicht, wird sich zeigen. Aber wir glauben fest an unsere Jungs.“

Neben harter Arbeit auf dem Platz hofft der Verein auf die Unterstützung der Stadt:„Wir benötigen nun mehr als dringend der Größe unserer Fußballabteilung angemessene Spiel- und Trainingsmöglichkeiten um alters- und sportartgerecht spielen und ausbilden zu können. Die aktuellen Bedingungen sind für einen Verein unserer Größe katastrophal, wir hoffen inständig auf die Unterstützung aus Politik und Verwaltung, damit nun endlich mit dem Bau des Familiensportparks und dem für uns essenziell wichtigen 2. Kunstrasenplatz begonnen wird.“ Für die kommende Bezirksligasaison hofft der Verein auf großes Interesse und Zuspruch der fußballbegeisterten Kempener Bürger. Die Heimspiele an der Berliner Allee sollen nicht nur sportlich, sondern auch stimmungsvoll ein Erlebnis werden. (tob)

BU: Die Aufstiegsmannschaft des SV Thomasstadt. Aus Kempen kommen: Marius Appenzeller, Patrick Beenen, Lukas Beyer, Marc Boemanns, Marius Elfering, Simon Elfering, Pascal Gubala, Jan Keens, Till Konietz, Tom Kunze, Luca Küppers, Yannick Küppers, Leon Maas, Andre Müllers, Thorsten Pöll, Niclas Roosen, Jonas Rungelrath, Paul Schäfer, Eric Scheuren, Dominique Strathe (Kapitän), Pascal Ulbricht sowie Malte Weber. Foto: Gerald F. Richter