Katharina Keuthen wohnt seit 2007 in St. Hubert und kannte das Haus Drabben am Zanger in ihrer Nähe, das von der Lebenshilfe Kreis Viersen e.V. betrieben wird. Aber was dort genau passiert, erfuhr sie erst, als sie sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit interessierte und ein erstes Gespräch mit Bereichsleiter Michael Lorenz geführt hatte. Beruflich ist sie bei einem Caterer für Thyssen Krupp in Duisburg tätig, in ihrer freien Zeit kümmert sie sich liebevoll um die Bewohner der Wohnstätte. Unter anderem macht sie mit ihnen Judo, einen Sport, den sie im Haus einführte und den vielleicht nicht jeder den Menschen mit geistiger Behinderung so ohne weiteres zugetraut hätte. Außerdem geht sie mit ihnen zum Schwimmen in Kempen oder in St. Tönis, unternimmt Radtouren in die nähere Umgebung oder spielt Trompete mit einem Bewohner, der selbst gerne die Trommel spielt. „Aber manchmal reicht es auch, wenn man mit einem Bewohner mal eine Tasse Kaffee trinkt, zusammen backt oder den Rollstuhl schiebt. Das tut den Bewohnern gut und man bekommt für sein Engagement von den Betreuten ganz viel zurück“, sagt Katharina Keuthen, die jetzt schon ein ganzes Jahr lang ehrenamtlichen Einsatz zeigt. Mit einem Bewohner, der ein Pferdenarr ist, will sie ein Turnier besuchen und da sie privat auch die Menschensuche mit Hund (Man Trailer) betreibt, möchte sie dieses Erlebnis auch einem Bewohner oder einer Bewohnerin verschaffen. Sie war anfangs selbst überrascht von den vielfältigen Fähigkeiten der Bewohner. Diese Fähigkeiten zu stärken und Selbstvertrauen aufzubauen, sieht Katharina Keuthen als lohnenswerte Aufgabe.

Die Atmosphäre im Haus begeistert sie: „Wir sind eine große Familie. Den Bewohnern wird ein schönes zu Hause verschafft, das über das reine Wohnen weit hinaus reicht“, sagt die Ehrenamtlerin. 35 Menschen mit geistiger Behinderung leben im Haus Drabben in altersmäßig gemischten Gruppen, dazu kommen noch weitere zwölf im ambulanten betreuten Wohnen. Von jungen Menschen bis zu Menschen im Rentenalter reichen die Altersklassen, die hier leben. Kreisweit sind für die Lebenshilfe rund 150 Ehrenamtler im Einsatz, die eine große Hilfe für die hauptamtlichen Kräfte sind, wie Christian Rother, Ehrenamtskoordinator und Referent für die Öffentlichkeitsarbeit betont. (jk-)

BU: Günter trommelt gerne: Wenn Katharina Keuthen ihre Trompete dabei hat, spielen sie zusammen.