Nach 742 Tagen wurden Stefan II. und Nicole II. Erlenwein als Hülser Prinzenpaar durch Wilfried II. und Lilli I. Roth abgelöst. Der Sechserrat der kath. Jugend hat damit auch in der Pandemie bewiesen, wie man behutsam und dennoch mit einer originären Idee zur Heiterkeit der Hülser Jecken beitragen kann. Am 05. Februar wurden Wilfried II. und Lilli I. um 14.11 Uhr mit Glockengeläut auf dem Kirchenplateau von St. Cyriakus proklamiert. Dort trafen sie das erste Mal auf ihre Amtsvorgänger Stefan und Nicole. Drei Mitglieder des Sechserrates mit Präsident David Drink an der Spitze haben diesen Überraschungscoup am späten Abend des 11. Januar im Haus der Eheleute Roth auf der Tönisberger Straße eingefädelt. „Nach einer Nacht Bedenkzeit haben wir gerne zugesagt“, so Prinz Wilfried II. Der 79. Jährige sollte im Ort jedem ein Begriff sein. 1970 gründete der als gelernter Klempner und Installateur die Firma W. Roth Kanal- und Rohrreinigung GmbH. Tochter Ulrike übernahm die Leitung des Betriebes zusammen mit ihrem Ehemann Gerd im Jahr 2011. Mit seiner Frau Lilli teilt er die Leidenschaft für Oldtimer. Eines seiner Sammelschätze ist seine „TIN LIZZY“. Mit ihr fuhr er TV-Koch Horst Lichter in den von Andrea Kiewel präsentierten ZDF-Fernsehgarten zur 500. Sendung vor. Zusammen mit Tochter Ulrike, Schwiegersohn Gerd und Enkeltochter Caroline verbindet ihn die Leidenschaft für den Reitsport. 20 Jahre war er aktiver Springreiter. „Als ich meinen Pferdetransporter zum Verkauf anbot schaute ich nicht schlecht. Denn als Käufer kam Wim Thoelke, deutscher Showmaster, der unter anderem die Quizsendung „Der Große Preis“ moderierte, nach Hüls“, so Wilfried Roth. Er und seine Frau Lilli kennen sich seit 31 Jahren. Im Jahr 1998 gaben sie sich das Ja-Wort. Aus Lilli´s erster Ehe stammt Sohn Stefan Schleupen, Hülser Ex-Prinz des Jahres 2013 und heutiger Vorsitzender des Sechserrates. „Auch er wusste bis zum 05.02 nichts von unserem Vorhaben“, so die dreifache Großmutter und Prinzessin. Beruflich hatte die 62-jährige Prinzessin bis 2007 die Leitung des Hülser Lazarushaus inne. Bis zum Aschermittwoch (02.03.) wollen die beiden mit ihrer Regentschaft den Hülser Karneval vor allem positiv im Gespräch halten. „Wir sind das ´Leidprinzenpaar´ der ruhigen Töne, die zwischen den Generationen (meist sind es jüngere Regenten), ohne Tanz und dem klassischen Eierbraten des Sechserrates, den Hülser Jecken in den tristen Tagen der Pandemie Lebensfreude und einen Funken Hoffnung auf Besserung schenken möchten“, so die beiden symphatischen und junggebliebenen Regenten. Beide freuen sich darüber, wenn möglichst viele Hülser ihre Häuser und Wohnungen bunt dekorieren. In diesem Sinne ein dreifach donnerndes Breetlook. (tob)