Das Thema Schwimmen beschäftigt die Hülser Bevölkerung seit der Schließung ihres geliebten Hülser Naturbades im Jahr 2018. Eine weitere Hiobsbotschaft für das Schul- und Vereinsschwimmen kam mit der Schließung des Hallenbad der LVR-Schule am Reepenweg dazu. Seit der Schließung des Naturbades suchen Politik und Verwaltung nach neuen Lösungen für den Schwimmsport in Hüls. Erste Signale deuten jüngst auf eine kombinierte Lösung als Hallen- und Freibad in Hüls hin. Fünf Standorte sind dafür in der Auswahl, öffentlich in der Diskussion ist eine Fläche am Reepenweg. Bis das neue Bad steht wird es noch einige Zeit dauern. Für Corina Voigt, die seit Januar 2019 Abteilungsleiterin beim HSV-Schwimmen ist, bedeuten die Hülser Badschließungen vor allem viel Fahrerei und Frust. „Nach langer Kommunikation habe ich dienstags zwei Stunden für die Nichtschwimmer und mittwochs etwas mehr als eine Stunde für Erwachsene und Jugendliche im Bockumer Badezentrum ergattern können. Damit decken wir aber nur 65 Teilnehmer ab, weil der Hin- und Rückweg mit 45 Minuten zu lange dauert, die Schwimmzeiten nicht attraktiv sind, und man zudem dafür keine neuen Ehrenamtler begeistern kann“, so die 49-jährige Hülserin. Vor Beginn der Pandemie waren über 200 Kinder und Jugendliche (davon 50 Nichtschwimmer) sowie 60-80 erwachsene Teilnehmer in Aquafitness und Wassergymnastik beim HSV aktiv. Corina Voigt und Trainer Florian Kalytta wünschen sich beim Bau des neuen Bades vor allem ein 4 x 25 Meter-Wettkampfbecken mit Sprungtürmen und Wellenkillerleinen und eine Einbindung in die Planungsschritte. „Nach der ersten Coronawelle 2020 wurden wir von der Stadt Krefeld, Fachbereich Sport, noch nach unserer Meinung gefragt und durften an der AG Sportsonderbauten teilnehmen, seit dem Herbst 2020 haben wir aber keine Neuigkeiten mehr erfahren. Das ist für den ehemals aufstrebenden Schwimmsportstandort Hüls frustrierend. Wir brauchen im vierten Jahr ohne Freibad und im dritten Jahr ohne Hallenbad eine konkrete und verbindliche Perspektive unter Einbezug der bereits erarbeiteten Ergebnisse (Workshop, AG, Treffen und weitere Kommunikation), damit in der Zukunft nicht auch die Seepferdchen in Hüls nicht mehr ausgebildet werden können“, so Corina Voigt. Der 31-jährige Trainer Florian Kalytta ergänzt: „Hüls ist mehr als nur ein normaler Schwimmsportstandort. Unsere Wettkampfmannschaft hat 19x Gold, 26x Silber, 28x Bronze und mehrere Kreismeistertitel gewonnen“. (tob)

BU: Corina Voigt und Florian Kalytta vor dem geschlossenen Naturfreibad.