Petra Friesewinkel gehört zum „Inventar“ des Hülser Rathauses. Die heute 58-Jährige hat am 01. September 1982 ihre Ausbildung zur Beamtin im mittleren nichttechnischen Dienst bei der Stadt Krefeld begonnen und ist nun für die Stadtverwaltung seit 40 Jahren, 30 Jahre davon im Hülser Rathaus, tätig. Im Rahmen ihrer Ausbildung lernte sie für die Dauer jeweils eines halben Jahres in vier Ausbildungsabschnitten das Wohngeldamt, die Müllverbrennungsanlage, das Grünflächenamt und die damaligen Städtischen Krankenanstalten kennen. Nach ihrer Abschlussprüfung im Sommer 1984 war sie für zwei Monate bei der Stadtkasse und anschließend acht Monate im Kulturamt tätig. Bis zur Geburt ihres Sohnes (heute 31 Jahre) 1991 arbeite sie von 1985 an im Bezirksverwaltungsamt Krefeld-Mitte im Seidenweberhaus, ehe sie nach 18 Monaten Mutterschaftsurlaub im Juli 1992 ins Hülser Rathaus kam und dort nun seit 30 Jahren im Dienste der Bürgerinnen und Bürger tätig ist, anfangs halbtags, seit 2010 ganztags. Petra Friesewinkel verantwortet zusammen mit dem Team des Hülser Bürgerservices die Bereiche Ausweise und Pässe, An-, Ab- und Ummeldungen, Führungszeugnisse, Beglaubigungen und vieles mehr. „Wenn es die Zeit erlaubt, versuche ich auch bei anderweitigen Anliegen der Hülser Bürgerschaft zu helfen, indem ich innerhalb der Stadtverwaltung vermittle oder im Internet recherchiere“, so die Hülserin. Neben den klassischen Verwaltungsaufgaben erledigt Petra Friesewinkel seit Dezember 1995 auch die Aufgaben einer Standesbeamtin. Bis zur Zentralisierung der Standesämter Krefeld hat sie im Standesamt Krefeld-Hüls, indem sie 1989 selber geheiratet hat, bei Beurkundungen von Sterbefällen, Geburten und natürlich auch bei Eheschließungen mitgearbeitet. Bescheiden wie Petra Friesewinkel ist, hat sie ihr 40-jähriges Dienstjubiläum nur im kleinen Kreis mit ihren beiden Kollegen Claudia Blömer und André Stadler bei einem Abendessen gefeiert. In den 40 Dienstjahren hat sich im Rathaus auch manch kuriose oder schmunzelnde Geschichte zugetragen: „Die Hülser Polizei bot Fahrräder zum codieren an. Daraufhin kam eine ältere Frau zu uns ins Rathaus und wollte ihren Stock gegen Diebstahl codieren lassen. In einem anderen Fall hat sich eine Bürgerin aus dem Legoland darüber beklagt, dass der Landwirt immer am Wochenende das angrenzende Feld düngt, wenn sie grillen möchte. In beiden Fällen konnte ich leider nicht helfen“, so Friesewinkel. Gerne erinnert sich Petra Friesewinkel auch an schöne Begegnungen und Momente zurück: „Es ist noch nicht so lange her, da hat ein Mann, der seinen Pass abgeholt hat, mir einen kleinen Strauß Blumen mitgebracht und wollte mich fotografieren, als ich ihm den Pass überreicht habe. Er hat sehr lange für seine Einbürgerung gekämpft und war so glücklich endlich deutscher Staatsbürger zu sein. Das hat mich sehr berührt. Die Blumen haben mein Büro eine Woche verschönert. Ich habe natürlich als Standesbeamtin ganz, ganz viele schöne Momente bei den Trauungen erlebt. Da könnte ich schon ein Buch drüber schreiben.“ Wenn Petra Friesewinkel nicht gerade im Dienste der Hülser Bürgerschaft aktiv ist, dann widmet sie sich der Vereinsarbeit auf einem Dauercampingplatz am Eyller See, ist kreativ am Computer und fährt gerne am Niederrhein oder in den Niederlanden mit ihrem E-Bike. (tob)

BU: Petra Friesewinkel in ihrem Büro des Hülser Rathauses. Foto: Tobias Stümges