Für Walter Simon aus Kempen beginnt im Advent die Hochphase seines langjährigen Hobbies. Seit 51 Jahren verwandelt sich der heute 76-Jährige bei rund 30 bis 50 Terminen zum Nikolaus und bereitet damit Kindern, Erwachsenen und Senioren viel Freude. „Als Kind erlebte ich, dass der Nikolaus ganz oft Angst und Schrecken verbreitete. Daher habe ich gesagt, ich mache den Nikolaus als Bischof von Myra, der keine Angst verbreitet, sondern Freude und Heiterkeit bringt.“ Mit den Jahrzehnten seines Hobbies hat sich Walter Simon im heimischen Haus im Blumenviertel ein kleines Nikolaus-Museum geschaffen. Zahlreiche Zeitungsartikel, Ordner, Bilder und Nikolausfiguren zieren seinen Hobbyraum im Keller. „Ich hatte während meiner langen Zeit in der Rolle als Nikolaus viele prägende Begegnungen, an die ich gerne denke. Beispielsweise als 10 Kinder allesamt bei einer Einladung mit verschiedenen Instrumenten musizierten oder bei einer Zusammenkunft mit Patienten, Angehörigen und Klinikpersonal im Foyer des Kempener Hospital zum Hl. Geist“, so der Ehemann, Vater und Großvater. 15 Minuten benötigt Walter Simon für die Verwandlung vom Privatmann zum Nikolaus. Wenn man sich mit Walter Simon über das Thema Nikolaus unterhält merkt man schnell, dass es für ihn eine Herzensaufgabe ist, in die er sich mit voller Hingabe und Leidenschaft  begibt. „Zu jedem Besuch erarbeite ich eine mit den Auftraggebern abgestimmte Rede.“ Ein festes Honorar nimmt Walter Simon bei seinen Terminen nicht: „Ich verlange nie einen Betrag, sondern sage immer, geben sie mir so viel, wie sie es für richtig halten“. Wer nun denkt, dass er das Geld aus dem Gabensack selber behält, der hat weit gefehlt: „Ich spende das Geld an Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“ Seine weitere Zeit nutzt der Sozialversicherungsangestellte in Pension für Sport im Kempener TC, für Wanderungen und Wallfahrten. „Ich war schon vierzig Mal nach Trier, drei Mal nach Santiago und schon oft nach Kevelaer pilgern“, so Simon. (tob)

BU: Walter Simon kennt man sonst nur in voller Montur als Nikolaus verkleidet. Höchste Zeit also, die Person hinter dem Nikolaus zu zeigen. Foto: Tobias Stümges