Stefan Verhasselt ist der Niederrheiner unter den Kabarettisten. Viele kennen ihn auch als WDR4-Moderator. Mit feinsinnigem und stellenweise richtig schrägem Humor „philosophiert“ er sich auch in seinem 6. Kabarettprogramm wieder wortwitzig durch die Eigenarten und Absurditäten unserer Gesellschaft und zeigt auf, was wir täglich so veran- und verunstalten. Alles ohne Kostüm und Kulisse, aber immer oberhalb der Gürtellinie und mit Empathie für seine Mitmenschen. Auf dass die Zuschauer nachher feststellen: „Genau so is et – wie bei uns zuhaus.“
Im neuen Programm geht‘s um Kühe im Home-Office, Hunde im Übergangsmäntelchen und künstliche Intelligenz im Kabarett. Man erfährt auch, warum Jugendliche keinen Spargel mehr essen, dafür aber alles in „Bowls“, wie es um uns herum um den Datenschutz bestellt ist und was am Niederrhein so alles „geht“. Das Programm lebt auch vom „Assoziationsprakesieren“ – eine Eigenschaft, die Niederrheinern wie Stefan Verhasselt in die Wiege gelegt zu sein scheint: Gerade noch grübeln wir darüber, wann wohl das nächste Mal die braune Tonne geleert wird, um uns im nächsten Moment dem Gerücht zuzuwenden, wer gerade im Sterben liegt. Schräg, aber schön (lustig)… Ein bisschen schwarzer Humor blitzt immer mal wieder auf.
Wer über sich selbst lachen kann, ist bei Stefan Verhasselt und seinem neuen Kabarett-Programm „6.0“, mit dem er am 24. Mai beim StadtKulturBund Tönisvorst ab 20 Uhr im Forum Corneliusfeld gastiert, herzlich willkommen. Karten gibt es online unter www.stadtkulturbund-toenisvorst.de oder zu den Öffnungszeiten des Kulturshop auf der Krefelder Straße 22. Erwachsene zahlen 23 Euro, Jugendliche 18 Euro. Weitere Infos unter www.stadtkulturbund-toenisvorst.de (red)
Was verbindet Sie mit Tönisvorst?
Hier habe ich schöne Jahre verlebt und dank meines Vaters (er war der Bäcker des Krankenhauses) schon früh die Möglichkeit bekommen, eine kleine Moderation im damaligen Krankenhaussender zu machen. Da war ich elf Jahre. Und ich wollte ja gerne Moderator werden. Da durfte ich das ausprobieren. Als Kind habe ich Mikrofone aus LEGO gebaut und Hitparade gespielt, zusammen mit meiner Cousine Inge. Wir wohnten damals an der Hospitalstraße in St. Tönis. Außerdem habe ich im Jugendfreizeitzentrum an der Gelderner Straße bei der Disco aufgelegt. Und im Park am Pastorswall dann der erste Kuss. Sie hieß (…)
Haben Sie einen Lieblingsplatz in Tönisvorst?
Die Apfelplantagen und die Felder! Wenn ich meine Freunde in St. Tönis mit dem Fahrrad besuche, nehme ich gerne diese Strecke.
Beschreiben Sie Tönisvorst in einem Satz!
Miteinander leben am Niederrhein, ohne den Anschluss an die große Welt zu verpassen (Düsseldorf, Benelux, zwei Flughäfen).
Wie oft sind Sie schon in Tönisvorst aufgetreten?
Zweimal, in meiner Anfangszeit als Kabarettist. Und das Schöne war: Ich habe immer jede Menge Bekannte aus St. Tönis getroffen, die ich lange nicht gesehen hatte. Auch dieses Mal haben sich viele schon Karten besorgt.
Der Tönisvorster Apfel schmeckt Ihnen am besten als…
Als Apfel! Pur. Gewaschen, mit Schale, knackig, möglichst sauer. Mit „Äpfeln“ endet übrigens mein neues Kabarettprogramm. Ein sehr schöner Zufall.
Sie halten sich sportlich beim Laufen fit. Waren Sie beim Apfelblütenlauf am Start?
Ja, ich hatte mich erstmals wieder für den Apfelblütenlauf angemeldet. Sogar mutig mit 10 Kilometern.
Welchen Song würden Sie bei WDR4 mit der passenden Anmoderation über Tönisvorst spielen?
„Für die Apfelstadt Tönisvorst am Niederrhein hab ich jetzt den bekannten Klassiker des inzwischen leider verstorbenen Briten David Garrick, den ich mal in meiner WDR-Fernsehsendung ,Schönes bleibt‘ zu Gast hatte: Dear Mrs. Applebee.“
Foto: Simon Erath