Noch vor der Weihnachtspause war eine Delegation der Initiative CampCorn am 20. Dezember 2021 beim Tönisvorster Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (SPD). Die Bürgerinnen und Bürger der Initiative haben ein Alternativ-Konzept zu den von der Verwaltung vorgeschlagenen Neubauten am Wasserturm für die beiden weiterführenden Tönisvorster Schulen entwickelt. „Weil die Ratsmehrheit bisher verhindert hat, dass die Alternativlösung im politischen Raum öffentlich diskutiert wurde, haben wir uns entschlossen, in einem Bürgerbegehren die Tönisvorster Bevölkerung über CampCorn abstimmen zu lassen“, erklärt Dr. Daniel Zimmer von der Initiative. Beim Termin mit dem Bürgermeister übergab er das siebenseitige Schreiben, mit dem das Verfahren eingeläutet wird.

Ab Januar werden Unterschriften für das Zustandekommen des Bürgerbegehrens gesammelt. Wenn die Initiative 1950 Unterschriften hat, werden alle Tönisvorster ab 16 Jahren zu Urne gebeten, um für oder gegen den Erhalt und die Sanierung des Schulzentrums Corneliusfeld einschließlich Errichtung eines Fachraumzentrums und Bau von drei Lernhäusern für die Rupert-Neudeck-Gesamtschule am Standort Corneliusfeld abzustimmen.

Das Alternativkonzept Campus Corneliusfeld, oder kurz CampCorn, sieht nämlich vor, auf dem städtischen Grundstück am Schulzentrum in St. Tönis drei Lernhäuser nach den Wünschen der Rupert-Neudeck-Gesamtschule zu bauen, damit die Gesamtschule nicht mehr auf zwei Standorte verteilt ist und für jede ihrer Abteilungen ein repräsentatives Haus zur Verfügung hat. Das Schulzentrum soll Schritt für Schritt saniert, energetisch ertüchtigt werden und anschließend dem Michael-Ende-Gymnasium zur Verfügung stehen. So soll der Raumnot, die mit der Rückkehr des Tönisvorster Gymnasiums zum Abitur nach neun Jahren im Sommer 2025 eklatant wird, gelöst werden.

Mensa, Dreifachturnhalle, das Forum als Veranstaltungsraum sowie die gesamte Infrastruktur – Auto- und Fahrradabstellplätze, Bushaltestelle, sichere Schulwege, große Schulhöfe – sind am Schulzentrum vorhanden und stehen weiterhin beiden Schulen und den Vereinen zur Verfügung. Nach Abschluss der Bau- und Sanierungsarbeiten am Schulzentrum kann die Stadt das Schulgebäude Kirchenfeld abreißen und dort eine Klimaschutzsiedlung errichten, wie es im Campus-Projekt vorgestellt wurde. Auch den anderen Vorhaben aus dem städtischen Projekt steht der Alternativ-Vorschlag aus der Bürgerschaft nicht im Weg.

Nach Aussage der Initiative lässt sich mit CampCorn „mehr Schule für weniger Geld“ realisieren, denn das Alternativ-Konzept ist 48,5 Millionen Euro günstig, als die von der Stadt geplanten Schulneubauten am Wasserturm, so die Initiative. Außerdem lässt es sich schneller realisieren, bietet auch bei Zuzug weiterer Familien ausreichend Platz für mehr Klassen und schont die Umwelt. „Der ökologische Fußabdruck ist bei CampCorn kleiner als beim städtischen Neubauvorhaben, weil wesentlich weniger Ressourcen verbraucht werden und weniger Fläche versiegelt wird“, heißt es von Seiten der Initiative. Ab Januar können Interessierte unter www.campcorn.de detaillierte Informationen einsehen. (red)

Info der Stadt Tönisvorst: Ideen, Anregungen, Anmerkungen zu der Idee eines CAMPUS Tönisvorst mit klimafreundlichen Wohnnutzungen an den Altstandorten? Noch bis zum 31. Dezember kann man in einer interaktiven Karte seine Anregungen zum Campus Tönisvorst sowie der Nachnutzbarkeit der bisherigen Schul- und Rathausstandorte einbringen. Dafür einfach auf die markierten Standorte klicken, die man kommentieren möchte: https://toenisvorst.heimatidee.de/ideenkarte.

BU: Auf dem Foto ist links der Tönisvorster Bürgermeister Uwe Leuchtenberg zu sehen, hinter ihm stehen einige Mitglieder der Verwaltungsspitze. Rechts im Bild ist die Delegation der Initiative CampCorn. Dr. Daniel Zimmer übergibt dem Bürgermeister die Anzeige eines geplanten Bürgerbegehrens. Foto: Initiative