Die gute Nachricht zuerst: Die langjährige Kempener Kulturamtsleiterin Dr. Elisabeth Friese geht nicht, wie sie es könnte, im August dieses Jahres in den Ruhestand, sondern bleibt der Stadt für die Kulturarbeit zwei weitere Jahre erhalten. Sie hat mit der Stadt vereinbart, zwei Jahre zu verlängern. Seit exakt 30 Jahren hat Frau Dr. Friese in diesem Jahr die komplette Verantwortung für alle Bereiche der Kulturarbeit in der Thomasstadt. Dazu gehört das Städtische Kramer-Museum ebenso wie das Museum für Niederrheinische Sakralkunst, aber auch die Stadtbibliothek. Alle Veranstaltungsreihen, egal ob Konzerte, Kabarett-, Kinder- und Jugendveranstaltungen, aber auch der Bereich der Ausstellungen in den Museen, unterliegen ihrer Führung. Natürlich kann sie das nicht alles allein schaffen, sie hat ein engagiertes Team um sich, zu dem insgesamt 22 Mitarbeiter gehören.Dr. Elisabeth Friese kam im Jahre 1992 von Köln nach Kempen. Geboren wurde sie in Wertheim/Main, sie studierte in Bochum und Köln Geschichte und Kunstgeschichte. Seit sie die Leitung des Kulturamtes übernahm, hat sie ganz entscheidend dabei mitgeholfen, der Stadt Kempen weit über die Stadtmauern hinaus einen guten Namen für eine hochwertige Kulturarbeit zu verschaffen. „Kempen Klassik“ ist längst ein Begriff, gerne erinnert sie sich auch an die „Klingende Altstadt“ und Festivals, die hier erfolgreich organisiert wurden. Höhepunkte waren auch die Verleihung des „Thomas-Preises“ an so bekannte Politiker wie Norbert Lammert, den früheren Bundestagspräsidenten, und den Luxemburger Jean-Claude Juncker, den ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission.Die Sammlungsbestände der beiden Museen in der Stadt, die sich sehen lassen können, wurden unter ihrer Ägide völlig neu präsentiert, Künstler zeigten ihre Werke in bemerkenswerten Ausstellungen, die auch zu geschichtlichen Themen durchgeführt wurden. International beachtete Musikerinnen und Musiker sowohl der Klassik- wie auch der Jazzszene gaben sich hier ein Stelldichein. Und die vom Kreis Viersen übernommene Bibliothek wurde zu einer kundenfreundlichen und modern ausgestatteten Einrichtung, die sich großer Beliebtheit erfreut.Derzeit muss das Kulturforum Franziskanerkloster komplett saniert werden. Der Kreuzgang wird erneuert, alle Leitungen müssen ausgetauscht werden, das Haus ist eine einzige Baustelle. Da ist es gut, dass die Frau an der Spitze, die den Klosterbau seit Jahrzehnten bestens kennt, noch im Amt bleibt, bis alles gründlich saniert wurde. Bürgermeister Christoph Dellmans jedenfalls ist froh, seine Fachfrau noch zwei weitere Jahre im Amt zu behalten. (jk-)