30 Jahre lang führte er zusammen mit seiner Frau Rita (73) die Bäckerei Maas auf der Krefelder Straße in Hüls, wo sich heute ein Obst- und Gemüseladen befindet. Der heute 76-Jährige Hans-Willi Maas musste im Jahr 2011 seine Bäckerei von heute auf morgen auf Anraten seines Arztes und in Folge dreier Bypässe dauerhaft schließen. Heute steht er nur noch für die eigene Familie am Backofen. „Für meine drei Kinder (zwei Töchter und ein Sohn) und unsere sechs Enkelkinder backe ich regelmäßig Rosinen-, Mandel- und Schwarzbrot“, so Maas. Aus den Händen von Bäcker-Innungs-Obermeister Rudolf Weißert erhielt er jüngst den „Goldenen Meisterbrief“ überreicht, pandemiebedingt zwei Jahre später.  Sein berufliches Handwerkszeug erhielt Maas über eine dreijährige Gesellenprüfung zum Konditor und im Anschluss bei zweijähriger Ausbildung zum Bäcker bei Vater Anton im elterlichen Betrieb. Im Jahr 1981 erfolgte die Übernahme des väterlichen Betriebs in der vierten Generation. Neben Hans-Willi Maas fertigten fünf Gesellen die Backwaren für die Kundschaft. Zu den beliebtesten Produkten der Hülser zählte Maas das Schwarz- und Rosinenbrot und Grillagetorte. Sohn Daniel konnte den Betrieb wegen einer Mehlallergie nicht in die fünfte Generation führen. Noch heute spürt Maas die Nebenwirkungen seines Berufs: „Ich stand jeden Morgen ab drei Uhr in der Backstube. Mein Biorhythmus hat sich auch heute noch nicht wieder eingependelt. Nach drei bis vier Stunden werde ich wach“, so lachend der leidenschaftliche Schütze. Seit über 40 Jahren ist er Mitglied bei den Historischen Schützen in Hüls. Unter König Herbert Laux war er Minister und langjähriger Stabsarzt. (tob)

Bild: Tobias Stümges