Wenn in Kempen die beiden innerstädtischen Martinszüge ziehen, darf fast jährlich ganz Deutschland einen medialen Anteil daran nehmen. In zahlreichen Sendeformaten wurde über das diesjährige Martinsfest berichtet, so auch am 11. November im ARD-Morgenmagazin. Als Interviewpartner wurden Bürgermeister Christoph Dellmans als „Armer Mann“, Karl-Heinz Hermans, Ehrenbürger der Stadt, beim Backen von Püfferken und Jeyaratnam Caniceus als Brauchtumsförderer von Michael Heussen zu den Besonderheiten des Festes in Kempen befragt. Der gebürtige Hülser Michael Heussen hat bis zu seinem 11. Lebensjahr in der Thomasstadt gelebt, danach verzog es ihn nach Krefeld, wo er noch heute mit seiner Familie lebt. Die Verbindungen in die Thomasstadt bestehen aber bis heute: „Mein Vater, mein Onkel und meine Tante leben hier“, so der 53-Jährige, der als Schüler die Gemeinschaftsgrundschule Fröbelstraße besucht hat und selber achtmal beim Martinszug mitgelaufen ist. Seinen Weg zum Fernsehen fand er über Hospitanzen beim ZDF-Heutejournal, im ZDF-Studio Tel Aviv und beim WDR in Düsseldorf. Erste journalistische Erfahrungen sammelte er als freier Mitarbeiter bei der Rheinischen Post in Kempen und Krefeld. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann studierte Heussen Wirtschaftswissenschaften und begann noch während seines Studiums beim ZDF in Mainz und beim WDR in Wuppertal zu arbeiten. Zunächst als freier Mitarbeiter seit 1996, bekam er 2001 eine Festanstellung. Der Ehemann und Familienvater zweier Kinder arbeitet heute vorwiegend für die Tagesschau und die Tagesthemen, aber auch für andere tagesaktuelle ARD- und WDR-Sendungen, Reportagen und Dokumentationen. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm während seiner dreijährigen Korrespondentenzeit in den USA der Sommer 2005: „Erst berichtete ich über Start und Landung des Space Shuttles. Und nur wenige Wochen später verwandelte sich die Golfküste um New Orleans nach dem Hurrikan Katrina in ein unvorstellbares Katastrophengebiet. Und natürlich hat die Berichterstattung aus der Ukraine 2014 und jüngst im Spätsommer dieses Jahres prägende Eindrücke bei mir hinterlassen“, so Michael Heussen im Gespräch mit KEMPEN life. An Kempen schätzt er die angenehm kleinstädtische, gepflegte Atmosphäre, die sich die Innenstadt trotz der oft wenig behutsamen Sanierungen bewahrt hat. Seinen Ausgleich zum Berufsleben findet Michael Heussen beim Schwimmen und Joggen. (tob)
BU: Michael Heussen (rechts) mit seiner Kollegin Victoria Reith und seinem Onkel Manfred Rehnen kurz vor Drehbeginn beim Martinszug am 10. November in Kempen auf der Kurfürstenstraße. Foto: Tobias Stümges
