Der Heimatverein Vorst führte rund 70 Interessierte am 26. Mai beim einem historischen Rundgang durch den nordöstlichen Teil des „Dorfes“, um an einigen markanten Punkten aus dem Nähkästchen der Vorster Historie zu berichten.

Heimatvereins-Vorsitzender Heinz-Josef Köhler übernahm als „Bürgermeister Seulen“ die Führung der Gruppe und berichtete unterwegs über viel Wissenswertes. So beschrieb er die Gründunggeschichte der Firma Arca Regler im Saal einer Gaststätte am Markt, deren längst abgerissenen Gebäude einem Schulneubau oder dem Kirchenneubau weichen mussten.

Am Portal der Kath. Pfarrkirche traf die Gruppe auf Pfarrer Matenaers (dargestellt von Robert Reiners) der vom Bau der 1896 eingeweihten Kirche berichtete. Eine der ältesten Straßen, der Steinpfad wurde von Thomas Wenders beschrieben. Er trat als sein Vorfahr Peter Wenders auf, der einst eine von drei Bäckereien im Steinpfad betrieb, in einem Gebäude wo in früherer Zeit die Postkutschenstation mit Hotelerie und Pferdewechsel untergebracht war.

An der alten Saftkelterei und Krautfabrik erzählte Jakob Terwyen (Josef Packbier)  von seiner Tätigkeit als Fabrikbesitzer. Er wies auch auf die anderen Betriebe in der Nähe hin, en Wüerschke von Abbele kannste op de janze Welt eäte.

Weiter ging es zum ehemaligen Zentralbahnhof. Der Bahnhofsvorsteher Drickes Piel (Heinrich Stieger) berichtete von drei Bahnhöfen auf Vorster Gebiet und der hundertjährigen Geschichte vom Bahnanschluss der Vorster Landgemeinde.

Angekommen bei action medeor berichtete Frau Schmidt (Christa Bürgers) die erste Mitarbeiterin vom Hilfswerk – Gründer Dr. Ernst Boekels über die Anfänge des Medikamentenhilfswerkes. Vor dem historischen Rathaus schilderte Klaus Kohnen, als  Dorfpolizist Franz Brand, wie er einige Spitzbuben auf den rechten Weg zurück führte. Wolfgang Arretz stellte sich als Germanenfürst vor und berichtete über die Funde im Baugebiet Hinkes Weißhof wo erstaunliche Ausgrabungen gemacht wurden. Wilhelm Kilders (Josef Packbier) berichtete von seiner Dampfmühle, die am Rande der heutigen Gerkeswiese stand.

Ferfers Else (Hildegard Heidenfels) beschrieb in Höhe des Friedhofes von ihrer Tätigkeit als Marktfrau. Hundert Meter weiter wartete Albert Gramman, dargestellt von Uli Leusch, um seine Eindrücke als eingeschneiter Vorster und über den Namensgeber des Jakob-von-Danwitz-Platzes zu berichten.

Am Schützendenkmal berichtete Heinrich Stieger noch über dessen Entstehung und die besondere geschichtliche Bedeutung des kleinen Platzes. Mit Marschmusik ging es für die Teilnehmer über die Clevenstraße zurück zum Marktplatz. Hier bedankte sich „Bürgermeister Seulen“ bei Darstellern und Teilnehmern. Anfang Oktober ist ein neuer Rundgang geplant. Infos und weitere Fotos vom Rundgang finden Sie unter www.heimatverein-Vorst.de (red/tob)

BU: V.l.: Heinrich Stieger, Klaus Kohnen, Christa Bürgers, Thomas Wenders, Hildegard Heidenfels, Ulrich Leusch, Robert Reiners, Josef Packbier, Heinz-Josef Köhler und Wolfgang Arretz. Foto: Heimatverein Vorst