Familie Renkes aus Kempen kann man als die „Retter der Not“ ansehen. Sie sind immer dann zur Stelle, wenn anderen Menschen etwas passiert ist oder sie Hilfe benötigen. Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 waren sie einen Tag nach der Flutwelle nach Dernau in Rheinland-Pfalz gefahren um dort zunächst vierzehn Tage am Stück und danach über einen Zeitraum eines halben Jahres zu helfen. Begleitet wurden sie teilweise von ihrer ältesten Tochter Lena (15), die sich nun durch ihren und den Einsatz der „Truppe“ eine berufliche Zukunft in der Bundeswehr vorstellen kann. Als Dierk (49) und Melanie Renkes (35) die schlimmen Nachrichten aus der Ukraine sahen, überlegten sie wiederum nicht lange und boten erneut ihre Unterstützung an. Über eine Vermittlerin in Polen wurden sie auf die Schwächsten der Flüchtlinge aufmerksam. Es sind beispielsweise behinderte, sehr alte, besonders traumatisierte, schwangere, chronisch kranke und autistische Personen. Am 23. März machte sich Melanie Renkes nach Berlin auf, um dort ihre drei „Gäste“ Mama Olksandra (42), Sohn Ostap (5) und Anastasia (2) aus Kiew abzuholen. Sohn Ostap benötigt aufgrund einer Erkrankung eine regelmäßige Behandlung in einer Krefelder Kinderklinik. Vorab haben sich die beiden Familien bereits per Handy ausgetauscht und kennengelernt. Kommuniziert wird einfach in den Muttersprachen Deutsch und Russisch mit Unterstützung von einfachen Übersetzungsprogrammen auf Google. Auf Familie Renkes kommen nach den ersten Tagen der Ankunft viele Aufgaben zu: „Wir müssen uns erstmal informieren, wo wir die Drei überall anmelden müssen. Wenn Mutter Olksandra etwas Deutsch gelernt hat, suchen wir für sie auch einen Job. Sohn Ostap benötigt einen Kita-Platz und dann ab Sommer einen Platz in der Grundschule“, so Familie Renkes. (tob)
BU: Dierk und Melanie Renkes mit ihren beiden Töchtern (v.l.) Lena und Merle.