präsentiert…

Also, wenn ich einen Kabarett-Kollegen wirklich sehr schätze, dann is et Willibert Pauels – kennen wir alle als „Ne Bergische Jung“. Als wir beiden letztens mal wieder miteinander telefoniert haben, sprachen wir über „Gott und die Welt“, was ja mit ihm, inzwischen Diakon der katholischen Kirche „im Ruhestand“, besonders leicht fällt, is ja klar. Und eines unserer vielen Themen war, neben Corona („Hömma, ich hatte et kurz vor Karneval“ und du? „Ich direkt nach Karneval“), waren der Jordan oder auch die „Atheisten“. Jene unter uns, die eben nicht an den lieben Gott oder andere Götter glauben. Und Willibert ist mit Atheisten oder „AtheistInnen“ wohl im ständigen Austausch.

Ich glaub’ ja, er sieht es quasi als Sport, also, wenn Sie so wollen, Überzeugungssport. Das müssen wir nochmal vertiefen.

Wenn ich allerdings das Wort „AtheistInnen“ höre, dann ist ja beides besonders „woke“ – hab ich ja ne ganz andere Assoziationskette im Kopp: „Be-Athe isst innen“. Ich wiederhol et nochmal: „Be-Athe isst innen“! (Sprechen Sie et sich selbst laut mal vor) Schöner Quatsch, oder?

Und genau das denke ich mir dann jedes Mal und lach‘ stickum in mich hinein. Denn, mit Atheisten ist et quasi wie mit Veganern – sie haben ihre eigene Religion, nur „mit ohne“ Religion oder eben Fleisch.  Also, um es mit den Worten vom Bergischen Jung zu sagen: „Jedes Kotelett, wat de denen an die Backe laberst, ist vergeudet!“

Und mit Essen spielt man nicht, haben meine drei niederrheinischen Großtanten schon immer gesagt. Deswegen schlage ich momentan im Kabarettproramm auch den Klimaklebern vor, das Kartoffelpüree bei den Protestaktionen einfach wegzulassen. Oder, wenn überhaupt – also niederrheinisch „prakesiert“ – dann nur auf einem „Beuys“ auszukippen. Dann ginge et notfalls noch durch als ein „echter Beuys“. Und der Meister hätte im Himmel vielleicht sogar noch großen Spaß daran: „Fettecke (jetzt neu)…mit Kartoffelpüree“.

Apropos „Himmel“: Wir waren ja bei den (Bea..) Athe-isst-innen! Und ich war ja mal mit einer zusammen. Ja. Und ich hab‘ zu ihr immer gesagt, mit einem Augenzwinkern natürlich: „Komm Schatz, selbst wenn du im Flugzeug sitzt und et fällt ein Triebwerk aus, die Kiste rappelt und wackelt, fängst auch du an zu beten und suchst verzweifelt noch schnell im Netz nach dem Text vom ,Vater unser‘“.

Aber diese schon mal falsch verstandenen „Be-athe… isst innen“, die sind jetzt in meinem Kopf, vielleicht ja auch in Ihrem. Jedenfalls wunderbare „Fehlversprecher“. Typisch für uns am Niederrhein. Wat wir hier alles falsch verstehen, verwechseln, ver-sprechen… Wir verwechseln die Koryphäe mit einer „Konifere“, haben Küchen mit einem „Obduktionsfeld“ (…da träumt „Professor Boerne“ von) und sagen immer noch, nach gefühlten 300 Jahren Holland-Urlaub, „Frieh-kanndel“ statt „Frikann-dellll“.

Aber andere können dat auch, wenn auch nur teilweise, zum Beispiel im Callcenter:

„Wo soll das Paket hin?“

Nach Kempen.

„O.K., Kempten.“ 
Ehm, nein! Nach Kempen bitte!

„Ja, 87435“, Kempt…“

Nee, Kempen! Ohne T!

„Heee???…ehm, hab‘ hier noch Kampen…

…Insel kostet aber mehr!“


Ka  Ee  Em  Peh  Ee  eN!

Übrigens, das Paket ist in jedem Falle nicht im Allgäu oder auf Sylt gelandet. Sondern bei Beate – genau die, „die innen isst“.

Machen Sie et juut!

Ihr

Stefan Verhasselt

Foto: Siegfried Malinowski