Daniela Geister aus St. Hubert ist durch den Krieg in der Ukraine zur Vermittlerin und Kümmerin in der Not geworden. Für ihre Eltern Wolfgang (70) und Ursula (69) Sabottke, die nicht in den Social Media Kanälen aktiv sind, hat sie einen Aufruf „Zimmer für Flüchtlinge“ für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gestartet. Kurze Zeit später meldeten sich unter anderem Olena (40) mit ihrem Sohn Valerii (15) und Hund aus Khakiv bei ihr. Seit dem 13. März sind die drei nun in Kempen. „Olena und ihr Sohn wohnen bei meinen Eltern, aber wir kümmern uns als Familie gemeinsam. So kocht mein Vater für sie und ich habe mich bisher um alle Dokumente und die Schule für Valerii gekümmert“, so Daniela Geister (45). Die Inhaberin des Sabo Design in St. Hubert versteht sich schon nach kurzer Zeit bestens mit Olena: „Sie ist in meinem Alter, wir waren bereits gemeinsam bei meinen Freundinnen. Die Chemie stimmt“, so Geister. Olenas Freundin Viktoriia war in München, konnte dort aber nicht bleiben. Also vermittelte Daniela Geister auch sie, nämlich an Familie Markmann aus ihrem Freundeskreis. Das Leid der beiden ist unbeschreiblich: „ Sie haben uns private Videos aus ihrer Stadt gezeigt und von ihrem zerbombten Haus“, so Geister weiter. Mit dem „Stimmenübersetzer“ funktioniert die Kommunikation sehr gut. Mutter und Sohn sind schon gut in den Kempener Alltag integriert. Valerii geht seit dem 22. März zur Schule und Mutter Olena soll sobald die Arbeitserlaubnis vorliegt bei Sabo Design arbeiten. Den beiden gefällt es in Kempen sehr gut: „Die Häuser sind sehr schön, die Menschen sind sehr nett und die Luft ist sehr sauber. Es ist schön zu sehen, dass hier überall Blumen blühen“, so Olena. Ursula Sabottke ist begeistert von der Hilfsbereitschaft der Kempener Bürgerschaft: „Wir haben bereits sehr viele Kleiderspenden erhalten, Valerii hat sogar eine Playstation geschenkt bekommen.“ (tob)

BU: Valerii, Olena, Daniela Geister mit Tochter Carlotta und Mutter Ursula Sabottke.